Parallel Parenting als Alternative für geschiedene Eltern
Getrennte Wege, gemeinsames Ziel: Parallel Parenting ermöglicht geschiedenen Eltern, Konflikte zu minimieren und sich aufs Kindeswohl zu fokussieren.
Eine Scheidung markiert nicht nur das Ende einer Partnerschaft, sondern stellt auch den Beginn einer neuen, oft komplexen Phase des Familienlebens dar. Für Eltern bedeutet dies, dass sie trotz persönlicher Verletzungen und Differenzen weiterhin gemeinsam Verantwortung für ihre Kinder tragen müssen.
Die grösste Herausforderung liegt darin, eine Form der Kommunikation und Zusammenarbeit zu finden, die das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellt, ohne die eigenen emotionalen Grenzen zu überschreiten.
Dabei müssen Eltern oft lernen, ihre persönlichen Gefühle von ihrer Elternrolle zu trennen und neue Wege des Co-Parentings zu entwickeln, die für alle Beteiligten funktionieren.
Unabhängigkeit & Fürsorge werden verbunden
Laut der American Psychological Association (APA) erhöht ein andauernder Konflikt zwischen Eltern das Risiko eines Kindes für psychologische Probleme.
Eine Lösung für die Betroffenen könnte das Konzept des «Parallel Parenting» (parallele Elternschaft) darstellen. Ein Konzept, das Eltern ermöglicht, unabhängig voneinander zu handeln und dennoch für ihre Kinder da zu sein.
Wenn geschiedene Paare häufig streiten, könnte diese Strategie beiden helfen, ihren Nachwuchs vor der Last der Konflikte zu schützen. Durch die Reduzierung der Kontakte zwischen den getrennten Partnern erhält jeder mehr Unabhängigkeit in der Kinderbetreuung.
Nur die grossen Dinge werden diskutiert
Sowohl beim Co-Parenting als auch beim Parallel Parenting handelt es sich um Konzepte zur Erziehung nach einer Scheidung. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede.
Beim Parallel Parenting werden nur grosse Probleme gemeinsam diskutiert, um das Konfliktpotenzial zu reduzieren. Weitere Kommunikation findet nicht statt.
Klare Regeln für beide Seiten
Beim klassischen Co-Parenting diskutieren dagegen beide Seiten regelmässig über Probleme mit ihren Kindern. Dies funktioniert oft nur, wenn eine solide Kommunikationsbasis ohne zu grosses Konfliktpotenzial vorhanden ist.
Eltern treffen Entscheidungen gemeinsam, unabhängig davon, wer gerade das Sorgerecht hat.
Die meisten Pläne für eine parallele Elternschaft bestehen aus klaren Regeln, denen sowohl Mütter als auch Väter zu folgen haben. So ein Plan bildet wiederum die Basis für das Konzept.
Einfacher kommunizieren durch klare Kanäle
Beantworten Sie deshalb alle grundlegenden Fragen, die das Kind betreffen. Wer ist zum Beispiel für Arztbesuche, finanzielle Verpflichtungen und in Notfallsituationen zuständig?
Zudem ist es auch wichtig, Kommunikationsrichtlinien festzulegen. So wissen beide Parteien trotz der Anspannungen, über welche Kanäle (SMS, Telefon, E-Mail) sie kommunizieren und in welchem Umfang.
Das Wichtigste: Es hilft immer, sich professionelle Unterstützung zu holen. Eine dritte Partei kann vermitteln und dafür sorgen, dass das Kindeswohl an oberster Stelle steht.