LGBTQ-Familien im Fokus: Fakten statt Vorurteile

Luca Micheli
Luca Micheli

Am 16.11.2024 - 15:03

Falschinformationen und Vorurteile bezüglich LGBTQ-Familien können stereotype Denkmuster verstärken. Wir räumen mit ein paar Mythen auf.

zwei mamas mit kind
In unserer heutigen Gesellschaft nehmen LGBTQ-Familien immer mehr Einzug. Längst ist es an der Zeit, mit einigen verstaubten Mythen aufzuräumen. - Depositphotos

In einer sich stetig wandelnden Gesellschaft gewinnen LGBTQ-Familien zunehmend an Sichtbarkeit und Akzeptanz. Dennoch halten sich hartnäckige Mythen und Vorurteile, die oft auf Unwissenheit oder veralteten Vorstellungen beruhen und ein verzerrtes Bild dieser vielfältigen Familienformen zeichnen.

Tatsächlich zeigen zahlreiche wissenschaftliche Studien, dass Kinder in LGBTQ-Familien genauso glücklich, gesund und erfolgreich aufwachsen wie ihre Altersgenossen in traditionellen Familienkonstellationen.

Es ist an der Zeit, diese Mythen zu entkräften und ein realistisches, auf Fakten basierendes Verständnis von LGBTQ-Familien zu fördern, um Vorurteile abzubauen und Inklusion zu stärken.

Mythos 1: LGBTQ-Familien sind ein neuzeitliches Phänomen

Bereits in den 1940er-Jahren gab es Berichte von LGBTQ-Eltern, häufig im Kontext von Sorgerechtsstreitigkeiten nach Scheidungen heterosexueller Ehen. Schon damals wurden Diskussionen um lesbische Elternschaft geführt.

Männer Gay Selfie Strand
Das Leben ist zu vielfältig für einfache Stereotype. - Depositphotos

Queere Eltern gibt es vermutlich schon seit der Antike, man denke an die griechische Dichterin Sappho, die möglicherweise Mutter war.

Mythos 2: LGBTQ-Familien schaden dem Kindeswohl

Diverse Studien zeigen, dass Kinder von schwulen oder lesbischen Elternteilen nicht schlechter dran sind als andere Kinder. Untersuchungen weisen darauf hin, dass diese Kinder in bestimmten Bereichen wie psychologischer Anpassungsfähigkeit und Qualität der Eltern-Kind-Bindung bessere Ergebnisse erzielen.

Allerdings können sie auch mit rechtlichen, sozialen und finanziellen Hindernissen konfrontiert sein.

Mythos 3: Alle LGBTQ-Familien sind weiss und gehören der Mittelklasse an

Statistiken zeigen, dass gleichgeschlechtliche Paare verschiedener ethnischer Herkunft häufiger Kinder grossziehen als weisse Paare.

Paar Männer Tochter LGTBIQ+
Kinder schwuler Elternpaare können mit Blick auf soziale Anpassungsfähigkeit ziemlich gut dastehen. - Depositphotos

Zudem leben Kinder gleichgeschlechtlicher Paare öfter in Armut als diejenigen heterosexueller Ehepaare.

Mythos 4: Alle LGBTQ-Familien bestehen aus gleichgeschlechtlichen Elternteilen

Tatsächlich ist die Realität weitaus vielfältiger. Viele Kinder werden von bisexuellen oder anderen LGBTQ-Eltern in unterschiedlich geschlechtlichen Beziehungen oder alleinerziehenden Haushalten erzogen.

Mythen haben mit ihrer Macht das Ziel, zu faszinieren. In der realen Welt ist es jedoch am besten, einen klaren Blick auf die Dinge zu bewahren.

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