Eltern fühlen sich immer gestresster: Woran liegt das?
Daten aus den USA zeigen: Für viele Menschen wird die Kindererziehung zur echten Belastungsprobe. Welche Faktoren hierbei eine zentrale Rolle spielen.
Ganz neu scheint die Meldung auf den ersten Blick nicht: Schliesslich ist die Einsicht, dass Kindererziehung kein Kinderspiel ist, wohl beinahe so alt wie die Menschheit selbst.
Laut dem US-amerikanischen Generalchirurgen Vivek Murthy stehen heutige Eltern aber tatsächlich vor neuen Herausforderungen. Und diese führen nicht selten zu einem Gefühl der Überforderung.
Ganze 41 Prozent aller amerikanischen Eltern mit Kindern unter 18 Jahren sind laut einem Gutachten so gestresst, dass sie den Alltag nicht wie gewünscht bewältigen können.
Social Media und Familie: Ein komplexes Problem
Murthy führt das hohe Stresslevel der Eltern zum Teil auf die Herausforderungen im Umgang mit sozialen Medien zurück. Eltern seien nicht in der Lage, mit den Folgen auf die psychische Gesundheit der Jugendlichen – etwa soziale Einsamkeit – umzugehen.
Viele Eltern kämpfen zudem damit, zu kontrollieren, wie viel Zeit ihre Kinder vor den Bildschirmen verbringen und welche Inhalte sie konsumieren. Medienwissenschaftler betonen immer wieder, dass der Kinderschutz im digitalen Raum sträflich vernachlässigt werde.
Erwartungshaltung an Elternrolle verändert sich
Hinzu kommt, dass sich Vorbilder und Elternrollen in den letzten Jahrzehnten stark verändert haben. Zum Teil fühlen sich Mütter und Väter einem hohen Erwartungsdruck im Freundeskreis ausgesetzt.
Gleichzeitig wollen zahlreiche junge Familien die Erziehungsgrundsätze der vorigen Generation nicht übernehmen. Auch das sei laut Experten ein Faktor für emotionale Überlastung bei Eltern mit jungen Kindern.
Durch finanzielle Sorgen und Leistungsdruck im Beruf werde die Situation für Eltern weiterhin schwieriger. Keine einfache Zeit also für Familien.