Eins, zwei oder drei: Wie viele Kinder machen glücklich?

Laura Martin
Laura Martin

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Die Freuden der Mutterschaft sind für viele unbestritten. Aber wie viele Kinder braucht es, um das Maximum aus dem Mutterglück herauszuholen?

Für manche Mütter bedeutet allein ein Kind das grosse Glück.
Für manche Mütter bedeutet allein ein Kind das grosse Glück. - Pexels

Natürliche Selektion zielt darauf ab, dass wir unsere Gene an die nächste Generation weiterzugeben: an unseren Nachwuchs.

Heisst das also auch, dass mehr Kinder mehr Glück bedeuten? Nicht unbedingt, sagt Laurie Santos, Professorin für Psychologie an der US-amerikanischen Universität Yale, gegenüber dem Webportal des US-Fachmagazins «Psychology Today».

Mit der Anzahl der Kinder nehmen die Aufgaben zu. Aber auch das Glück?
Mit der Anzahl der Kinder nehmen die Aufgaben zu. Aber auch das Glück? - Pexels

Was uns auf lange Sicht glücklich macht, lasse sich schlecht voraussagen. Auch sozialer Druck spielt dabei eine Rolle.

Im Vergleich stehen wir fast immer schlechter da

Santos weist zum Beispiel darauf hin, dass wir dazu neigten, uns mit anderen zu vergleichen. Gerne wählen wir den Vergleich, der uns das schlechteste Gefühl gibt.

Beispiel beste Freundin: Scheinbar problemlos bekommt sie Job und Familie, die meist aus mehreren Kindern besteht, unter einen Hut – scheinbar. Warum aber sollten solche Schein-Vorbilder uns in unserem Handeln orientieren?

Laut «Psychology Today» zeigen Forschungsergebnisse: Tatsächlich sind im Durchschnitt die Mütter am glücklichsten, die nur ein Kind haben.

Kinder bringen Freude, aber auch Stress

Was aber, wenn mehr Kinder da sind oder man sie einfach «haben» will? Professor Hans-Peter Kohler von der US-Universität von Pennsylvania untersuchte den Einfluss weiterer Kinder auf das Glück der Eltern.

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Ein Kind bedeutet auch viel Verantwortung und andere Herausforderungen. - Pexels

Sein Ergebnis, so «Psychology Today»: Wer sein Wohlbefinden steigern wolle, sollte nach dem ersten Kind aufhören.

Weitere Kinder erhöhten nicht zwangsläufig das Glück der Eltern. Bei Müttern könnten ihm zufolge mehr Kinder sogar zu weniger Wohlbefindens führen.

«Sind die Kinder erst mal aus dem Haus ...»

Neben all den Herausforderungen, die mit dem Aufziehen von Kindern einhergehen, gibt es auch eine positive Seite: Wenn die Kinder ausziehen, verbessert sich laut Studien oft die Zufriedenheit in Ehe oder Partnerschaft.

Reicht ein Kind fürs Glück? Das weiss jeder selbst am besten.
Reicht ein Kind fürs Glück? Das weiss jeder selbst am besten. - Depositphotos

Das bestätigten auch Christoph Becker, Isadora Kirchmaier und Stefan T. Trautmann in ihrer Forschungsanalyse, von der «Psychology Today» berichtet. Ihnen zufolge besteht bei Eltern über 50 Jahren eine positive Korrelation zwischen dem Auszug der Kinder und ihrem eigenen Wohlbefinden.

Heisst: Kinder machen durchaus glücklich, manchmal eben später, oft aber durchaus von Anfang an! Und: Qualität geht auch hier über Quantität ...

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