Stillen und Alkohol: Was Mütter wissen müssen
Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren – gilt das auch für stillende Mütter? Die Antwort ist nicht so einfach.
Die Stillzeit ist eine besondere Phase im Leben einer Mutter, geprägt von inniger Nähe zum Kind und der Verantwortung für dessen Ernährung und Gesundheit. Viele Mütter fragen sich in dieser Zeit, ob und wie sie gelegentlichen Alkoholkonsum mit dem Stillen vereinbaren können, ohne ihr Baby zu gefährden.
Tatsächlich ist die Frage nach Alkohol während der Stillzeit komplexer, als man zunächst annehmen möchte. Sie erfordert ein genaues Verständnis der Auswirkungen auf Muttermilch und Säugling.
Für stillende Mütter ist es entscheidend, die Fakten zu kennen und zu verstehen, wie Alkohol in die Muttermilch gelangt und welche Risiken damit verbunden sind. Mit diesem Wissen können sie verantwortungsvoll abwägen, ob und wann ein Glas Wein oder Bier vertretbar ist.
Gelangt Alkohol in die Muttermilch?
Die Wahrheit ist: Alkohol gelangt tatsächlich in die Muttermilch. Wie viel, hängt von der Menge ab, die die Mutter trinkt.
Der Alkoholgehalt in der Milch sinkt und steigt parallel zum Blutalkoholspiegel. Ausserdem verändert Bier den Geschmack der Milch.
Das ist allerdings noch nicht alles. Übermässiger Alkoholkonsum kann die Milchproduktion hemmen und hormonelle Ungleichgewichte beim Baby verursachen.
Wie lange bleibt Alkohol in der Milch?
Der Körper braucht etwa zwei bis drei Stunden, um einen gewöhnlichen Drink mit Alkohol abzubauen. Genauso lange dauert es also auch, bis der Alkohol aus der Muttermilch verschwindet.
Das Abpumpen und Verwerfen der Milch nach Alkoholkonsum ist dabei nicht effektiv. Der Körper produziert nämlich weiterhin alkoholhaltige Muttermilch, bis der Alkohol vollständig abgebaut ist.
Stattdessen ist es ratsam, mit dem Stillen zu warten, bis der Alkohol natürlich aus dem Körper der Mutter eliminiert wurde. Leider haben auch Hausmittel wie schwarzer Kaffee, kurzes Nickerchen, kalte Dusche oder Spaziergang keinen Einfluss auf die Abbaugeschwindigkeit.
Mögliche Folgen vom Stillen unter Alkoholeinfluss
Regelmässiger Alkoholkonsum während der Stillzeit kann langfristige Auswirkungen auf das Baby haben. Obwohl die genaue Dosis-Wirkungs-Beziehung nicht ausreichend erforscht ist, können Babys, die Alkohol über die Muttermilch aufnehmen, verschiedene gesundheitliche Probleme entwickeln.
Zu den möglichen langfristigen Folgen gehören Entwicklungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und Schlafprobleme. Auch die motorische und geistige Entwicklung des Kindes kann beeinträchtigt werden, was zu Schwierigkeiten in der Schule und im sozialen Umfeld führen kann.
Verzichten Sie also lieber auf Bier und Wein und schützen Sie Ihr Baby.
