So beruhigen Sie Ihr Baby bei Koliken

Luca Micheli
Luca Micheli

Am 30.11.2024 - 06:44

Bei Koliken weinen Babys viel. Manche lassen sich leicht trösten, während andere regelmässig in einen Zustand der Verzweiflung geraten. Wie Sie nun helfen.

weinendes Baby
Wenn Babys weinen, versuchen Eltern ihr Bestes, um ihr Kind zur Ruhe zu bringen. Doch was tun, wenn die Tränenflut kein Ende nehmen möchte? - Depositphotos

Das Weinen eines Babys ist seine primäre Form der Kommunikation. Doch wenn es übermässig und unstillbar wird, kann es für Eltern zu einer echten Herausforderung werden.

Besonders bei Koliken, die häufig in den ersten Lebensmonaten auftreten, kann das Weinen des Babys intensiv und langanhaltend sein. Doch wie unterscheidet man nun «normale» Tränen von solchen, die durch Koliken verursacht werden?

Kolik oder nur Weinen?

Natürlich gibt es offensichtliche Gründe für das Weinen eines Babys – Hunger, volle Windeln oder Müdigkeit etwa. Doch manchmal stecken gesundheitliche Probleme dahinter.

Koliken werden definiert als mindestens drei Stunden tägliches Weinen an mindestens drei Tagen pro Woche. Sie sind durch wiederholte Episoden von intensivem Schreien gekennzeichnet, die oft am späten Nachmittag oder frühen Abend auftreten.

Etwa 20 Prozent aller Babys erhalten diese Diagnose offiziell gestellt.

Mögliche Gründe für Koliken bei Babys

Die genauen Ursachen von Koliken bei Babys sind bis heute nicht vollständig geklärt. Allerdings gibt es verschiedene Theorien und Faktoren, die möglicherweise eine Rolle spielen können.

Eine häufig diskutierte Ursache ist die noch unreife Verdauung des Babys, die zu Blähungen und Krämpfen führen kann. Auch eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln in der Muttermilch oder Säuglingsnahrung wird als möglicher Auslöser in Betracht gezogen.

Nestlé Babynahrung
Eine Unverträglichkeit der Babynahrung kann eine Kolik verursachen. - Keystone

Neuere Forschungen sehen Koliken eher als eine Regulationsstörung, bei der das Baby Schwierigkeiten hat, sich selbst zu beruhigen und Reize zu verarbeiten. Zusätzlich können Faktoren wie Überstimulation, Stress oder Spannungen in der Eltern-Kind-Beziehung eine Rolle spielen.

Tränenflut durch Milch stoppen

Eine einfache Methode, die bei vielen reizbaren Babys hilft, besteht darin, die Menge an Vormilch zu reduzieren. Dies kann erreicht werden, indem man vor dem Stillen etwas Milch abpumpt und diese wegwirft.

Dadurch erhält das Baby weniger von der besonders nährstoffreichen Vormilch und kann die restliche Milch besser verdauen. Ein weiterer möglicher Weg zur Linderung von Koliken wurde in einer Studie im Jahr 2007 vorgestellt:

Forschende rieten den Müttern, auf Kuhmilch zu verzichten und den Säuglingen Probiotika zu geben. Bei fast allen betroffenen Babys konnte eine Verbesserung erzielt werden.

Baby so viel wie möglich tragen

In Kulturen, in denen Babys fast ständig getragen werden, kommen Koliken so gut wie gar nicht vor. Durch die aufrechte Haltung wird das Aufstossen erleichtert und die Verdauung unterstützt.

Das kann dazu beitragen, die schmerzhaften Krämpfe zu reduzieren und dem Baby ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Haben Sie Ihr Baby also öfter mal im Tragetuch bei sich.

Kinder werden in Tragetüchern gehalten.
Im Tragetuch spürt das Baby Nähe und Geborgenheit. - Depositphotos

Es ist natürlich normal, sich als Elternteil manchmal überfordert und hilflos zu fühlen. Wichtig ist jedoch, dass Sie Ihrem Kind zeigen, dass Sie als Eltern da sind – auch wenn es weint.

Oft braucht ein Baby einfach jemanden, der ihm nahe ist, während es seine Gefühle ausdrückt.

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