Wie soziale Medien unser Körperbild prägen
Plattform für Gesundheitsinspiration, Schlachtfeld unrealistischer Schönheitsideale: Die virtuelle Landschaft ist breit aufgestellt. Wie soll man damit umgehen?
«Spieglein, Spieglein in der Hand»: Mit dem Smartphone als stetigen Wegbegleiter sind Jugendliche heutzutage permanent mit vermeintlichen Schönheitsidealen konfrontiert.
Wie beeinflussen soziale Netzwerke unsere Selbstwahrnehmung? Die Antwort ist vielschichtig und reicht von inspirierenden Botschaften über Körperpositivität bis hin zu gravierenden Selbstzweifeln.
Wir haben zu entscheiden, welche Seiten der Medaille wir betrachten wollen.
Schattenseiten im Licht: Der Druck durch Perfektion
Die Flut an bearbeiteten Bildern perfekter Körper auf unseren Handys kreiert ein verzerrtes Bild dessen, was normal oder erstrebenswert ist. Diese sogenannten «Schönheitsstandards» können bei vielen Menschen zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führen.
Besonders besorgniserregend ist das Phänomen der «Snapchat-Dysmorphophobie», bei dem Personen den Wunsch äussern, ihrem gefilterten Online-Selbst zu gleichen – ein Trend, der sogar einige zum plastischen Chirurgen treibt.
Vergleichssucht: Wenn Likes zur Last werden
Soziale Netzwerke fördern oft unbewusst einen Vergleichswettbewerb. Viele Nutzer präsentieren nur die besten Ausschnitte ihres Lebens – eine Praxis, die andere glauben lässt, sie müssten mithalten können.
Dieser ständige Vergleich kann tiefgreifende Auswirkungen aufs Selbstbild und die mentale Gesundheit haben. Cybermobbing verschärft diese Problematik zusätzlich.
Beleidigungen bezüglich des Aussehens oder Gewichts im Internet sind keine Seltenheit und können besonders junge Menschen stark belasten.
Lichtblicke: Die Kraft positiver Inhalte
Trotz aller Herausforderungen gibt es auch positive Aspekte in den Weiten des Internets. So bieten zahlreiche Accounts Inspiration für einen gesunden Lebensstil sowie Unterstützung durch Gemeinschaftsgefühl innerhalb diverser Gruppen.
Falls Sie sich selbst manchmal dabei erwischen, wie Sie Ihr Spiegelbild kritisch beäugen oder Ihren Wert anhand Ihres Online-Profils bemessen: Es gibt Strategien, um gegen diesen Strom zu schwimmen.
Auf die Stärken konzentrieren
Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken statt auf vermeintliche Schwächen. Auch ist es hilfreich, bewusste Selbstfürsorge zu praktizieren.
Wenn sich mal wieder alles darum dreht, was vermeintlich nicht passt – im Gesicht oder an der Figur: Hinterfragen Sie negative Gedankenmuster rund um Ihren Körper.
Zudem ist es relevant, was ich selbst konsumiere: Wem oder was setze ich mich aus? Wenn man sich mit positiven Einflüssen sowohl online als auch offline umgibt, färbt das ab.
Ratschläge für Eltern im Umgang mit jugendlicher Unsicherheit
Eltern sollten ihren Kindern ein gesundes Verständnis von Mediennutzung und Selbstakzeptanz beibringen. Eine offene Diskussion über mediale Darstellungsformate ist definitiv ratsam.
Auch selbst sollte man ein Vorbild hinsichtlich eines positiven Umgangs mit dem eigenen Erscheinungsbild sein. Vielleicht ist es gegebenenfalls auch notwendig, Zugänge zu kontrovers diskutierten Inhalten zu begrenzen.
Stattdessen gilt es, Aktivitäten zu fördern, die Kinder abseits von Interaktionen auf dem Bildschirm ermutigen, sich selbst wertzuschätzen.