Töchter in der Pubertät unterstützen: Tipps für Eltern
In der Pubertät erleben Mädchen tiefgreifende körperliche und emotionale Veränderungen, die sie zur Frau reifen lassen. Wie Sie Ihre Tochter unterstützen...
Die Pubertät markiert einen bedeutenden Wendepunkt im Leben junger Mädchen, der von tiefgreifenden körperlichen und emotionalen Veränderungen geprägt ist. Diese Phase der Entwicklung, die in der Regel zwischen dem 8. und 13. Lebensjahr beginnt, stellt Mädchen vor eine Reihe neuer Herausforderungen und Erfahrungen.
Hormonelle Umstellungen führen zu sichtbaren körperlichen Veränderungen wie Brustentwicklung, Menstruation und Körperbehaarung. Gleichzeitig erleben viele Mädchen emotionale Achterbahnfahrten, die von Stimmungsschwankungen bis hin zu Identitätsfragen reichen können.
Für Eltern und Bezugspersonen ist es eine Zeit, in der Verständnis, Geduld und offene Kommunikation besonders wichtig sind. Indem Sie Ihre Tochter mit Empathie und Unterstützung begegnen, können Sie Ihr helfen, diese herausfordernde, aber auch aufregende Phase des Erwachsenwerdens positiv zu bewältigen.
Mädchen sind ängstlicher vor der Pubertät
Die Vorpubertät kann für Mädchen eine Zeit grosser Ängste sein. Eine Studie hat gezeigt, dass Jungen in diesem Alter der Pubertät entgegenfiebern.
Sie freuen sich auf die Stärke, Macht, Unabhängigkeit und das Ansehen, das mit dem Erwachsenwerden einhergeht. Mädchen hingegen sehen der Pubertät oft mit Schrecken entgegen.
Sie fürchten den Beginn ihrer Menstruation, ihre neue Verletzlichkeit gegenüber Männern und den Druck, sexy und attraktiv sein zu müssen. Die meisten Mädchen können diese Ängste nicht in Worte fassen, aber sie spüren sie sehr wohl.
Medienexposition: Ein zweischneidiges Schwert
Beim Medienkonsum zeigt sich diese Angst bei Mädchen oft durch den Wunsch, der jungen Frau auf dem Bildschirm zu entsprechen: Sie wollen umwerfend aussehen sowie mächtig und begehrenswert wirken – oder einfach nur «dazugehören».
Mädchen versuchen also oftmals ihre innere Angst vor dem Erwachsenwerden durch gespielte Coolness zu bewältigen. Sie möchten knappe Outfits tragen, obwohl sie noch nicht bereit sind, die damit verbundene Aufmerksamkeit zu handhaben.
Oftmals sind sich die Mädchen innerlich bewusst, dass sie noch nicht für diese neue Aufmerksamkeit bereit sind. Sie müssen sich schliesslich selbst noch an ihren sich verändernden Körper gewöhnen.
Ein neues Körpergefühl
Die Hypophyse stimuliert die Produktion von Östrogen und Gestagen in den Eierstöcken. Diese Hormone lösen die körperlichen Veränderungen der Pubertät aus.
Das Brustwachstum setzt ein und die Körperform wird weiblicher. Gleichzeitig beginnt das Wachstum von Scham- und Achselhaaren.
Die inneren Geschlechtsorgane reifen und die Eizellreifung beginnt. Dies führt zur ersten Menstruation, die den Beginn der Fruchtbarkeit markiert – eine bedeutende Veränderung im Leben eines Mädchens.
Die erste Periode: Ein Grund zum Feiern
Die erste Menstruation ist unheimlich und verunsichert junge Mädchen oft. Versuchen Sie, Ihr Kind für diesen Abschnitt in seinem Leben zu feiern und ihm die Angst zu nehmen.
Warten Sie, bis die erste Periode vorbei ist – und dann feiern Sie sie. So könnten Sie Ihrer Tochter zum Beispiel ein schönes Bad mit Rosenblättern und Kerzen einlassen.
So zelebrieren Sie gemeinsam, dass Ihre Tochter diesen wichtigen Lebensabschnitt überstanden hat – mehr als das sogar: Sie hat ihn gemeistert.
Wie können Sie Ihrem Mädchen sonst noch beistehen?
Eltern sollten die stetige Abnabelung ihrer Tochter zulassen und ihr Privatsphäre gewähren. Gleichzeitig ist es wichtig, Unterstützung und ein offenes Ohr anzubieten, wenn die Tochter es braucht.
Nehmen Sie Ihre Tochter ernst und vermeiden Sie es, sich über ihre Experimente mit Aussehen und Verhalten lustig zu machen. Stärken Sie stattdessen ihr Selbstbewusstsein mit aufrichtigen Komplimenten und zeigen Sie Verständnis für ihre Gefühlsschwankungen.
Sprechen Sie offen über intime Themen wie Körperveränderungen und Sexualität, ohne diese aufzudrängen. Setzen Sie klare Grenzen, übertragen Sie aber auch altersgerechte Verantwortung, um Ihre Tochter in ihrer Entwicklung zur jungen Frau zu unterstützen
Ein privates Ritual
Vielleicht können Sie und Ihre Tochter ein eigenes privates Ritual gestalten – eine Art «Schatzkiste». In dieser Schatzkiste könnte Ihre Tochter alles aufbewahren, was ihr jetzt wichtig ist und an dieses Alter erinnert.
In einem Brief an sich selbst könnte sie auflisten, was sie gerade liebt – und worauf sie sich freut. Auch Themen könnten zur Sprache kommen, die ihr Angst machen.
In der Hoffnung, dass sie verschwunden sind, wenn sie grösser ist. So kann sie beispielsweise an ihrem 16. Geburtstag diesen Brief öffnen und noch einmal lesen.