Sexting bei Teenagern: Wie Eltern richtig reagieren können
Das Thema «Sexting» unter Jugendlichen ist ein heisses Eisen – und für viele Eltern eine echte Herausforderung.
Sexting, das Versenden von erotischen Nachrichten und Bildern über digitale Plattformen, ist unter Jugendlichen weit verbreitet. Viele sehen darin eine Möglichkeit, ihre Sexualität zu erkunden und Beziehungen zu vertiefen.
Trotz der scheinbaren Unbeschwertheit birgt Sexting jedoch erhebliche Risiken, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und rechtliche Konsequenzen. Jugendliche sind sich häufig nicht bewusst, dass das Teilen von intimen Inhalten strafbar sein kann und schwerwiegende Folgen für alle Beteiligten haben kann.
Eltern und Erzieher stehen vor der Herausforderung, Jugendliche über die Gefahren und Verantwortlichkeiten aufzuklären, ohne dabei das Vertrauen zu gefährden. Ein offener Dialog ist entscheidend, um eine sichere und gesunde Auseinandersetzung mit diesem Thema zu fördern.
Sexting bei Jugendlichen: Das sind möglich Gründe
Falls Sie selbst aus der Ära vor der Smartphone-Zeit stammen, fragen Sie sich vielleicht: Warum sollte mein Kind überhaupt auf die Idee kommen, Nacktbilder zu verschicken und sich damit verletzlich zu machen?
Die Gründe dafür können vielseitig sein. Hormone zählen dazu genauso wie das natürliche Bedürfnis, sich von den Eltern abzugrenzen.
Des Weiteren sind möglicherweise auch unvollständig entwickelte Gehirnregionen, die für Entscheidungsfindung und Impulskontrolle zuständig sind, in dem Kontext relevant. Und ganz oft geht es auch darum, bei Gleichaltrigen um Aufmerksamkeit zu buhlen.
Wie reagiert man als Eltern angemessen?
Falls Sie beim Durchscrollen des Handys Ihres Kindes auf ein Nacktbild stossen oder eine erotische Nachricht erhalten: Ruhe bewahren.
Bevor Sie das Thema ansprechen, sollten Sie sich sammeln. Das Verbot jeglicher Smartphone-Kommunikation oder eine andere Bestrafung sind wahrscheinlich nicht der richtige Weg.
Aufklärung ist alles
Stattdessen sollten Sie versuchen, über potenzielle Risiken aufzuklären. Es ist zum Beispiel wichtig, Ihrem Kind bewusst zu machen, dass es sich mit derartigen Inhalten erpressbar macht.
Auch Cybermobbing kann in diesem Zusammenhang zu einem Thema werden. Letztlich geht es auch um gesetzliche Konsequenzen, die möglicherweise im Kontext mit solchen Inhalten auftreten können.
Sicheres Sexting – geht das?
Digitaler Austausch gehört zum Leben dazu. Sexting unter Jugendlichen komplett aus dem Weg zu räumen, ist unrealistisch.
Aber Eltern können ihren Kindern beibringen, wie sie dabei möglichst keine Risiken eingehen. Denn einmal gesendete Bilder und Nachrichten lassen sich nur schwer kontrollieren.
Deshalb ist es wichtig, mit Jugendlichen über die Illusion von Privatsphäre in der Onlinewelt zu sprechen. Umso bedeutsamer ist es, auf eventuelle Gefahren aufmerksam zu machen
Offen miteinander diskutieren
Ein einmaliges Gespräch wird aber nicht ausreichen, um gesunde und sichere Grenzen beim Sexting zu etablieren. Ziel sollte es daher sein, eine offene Atmosphäre zu schaffen.
Das Kind sollte das Gefühl bekommen, dass es mit seinen Eltern jederzeit über alles – auch Sexting – sprechen kann.
Ein einfühlsamer Umgang mit dem Thema kann helfen, die Motivation Ihres Kindes besser zu verstehen. Und hilft Ihnen auch dabei, es besser durchs digitale Zeitalter zu navigieren.