Was Sie über Teenager mit Angstgedanken wissen sollten
Die heutige Jugend steht vor einer beunruhigenden Herausforderung: Immer mehr Heranwachsende leiden unter verschiedenen Formen von Angst.

«Ich fühle mich total überfordert vor dieser Prüfung.» «Als ich vorne stehen und präsentieren sollte, bekam ich plötzlich Herzrasen und Schweissausbrüche.» «Tut mir leid, ich kann heute nicht raus – meine Sorgen lähmen mich gerade.»
Diese Äusserungen hört man immer öfter von Jugendlichen. Sie zeigen deutlich, wie sehr psychische Belastungen und Ängste den Alltag vieler Heranwachsender prägen.
Es ist ein beunruhigender Trend, der die Herausforderungen offenbart, mit denen die heutige junge Generation konfrontiert ist.
Angst: Ein weitverbreitetes Phänomen
Laut der psychiatrischen Uniklinik Zürich leiden rund zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr unter irgendeiner Form von Angstzuständen.
Bei Mädchen ist das Risiko deutlich höher als bei Jungen. Ausserdem hat die Pandemie diese Symptome nur noch verschlimmert.

Doch viele Erwachsene nehmen diese Ängste oft als trivial wahr oder rollen mit den Augen über die vermeintlich überempfindlichen Teenager. Aber lassen Sie es sich gesagt sein: Die Ängste eines Teenagers gehen weit tiefer und sind komplexer, als man vielleicht glaubt.
Angst hat viele Gesichter
Angst ist eigentlich eine Schutzreaktion unseres Körpers auf Bedrohungssituationen. Doch bei einer Angsterkrankung reagiert er auch dann, wenn gar keine Gefahr besteht.
Ängste können viele verschiedene Facetten haben und werden selten richtig dargestellt. Sie können uns mitten in der Nacht wecken, unseren Alltag mit Grübeleien füllen. Auch fällt es schwerer, sich auf Schule oder Hobbys zu konzentrieren.
Die stille Last: Wie Angst sich anfühlt
Angst kann sich wie ein wachsender Druck anfühlen, als tiefe Furcht oder andauernde Unruhe. Die Gedanken kreisen unaufhörlich um Sorgen.
Haben wir jemandem wehgetan? Sind unsere Freunde sauer auf uns? Haben wir überhaupt verdient, gut behandelt zu werden?
Diese endlosen Gedankenspiralen erschweren es oft enorm, ein normales Teenager-Leben zu führen. In solchen Momenten ist nichts so kraftvoll und beruhigend wie das Verständnis eines geliebten Menschen.
So können Eltern helfen
Glücklicherweise suchen heutzutage mehr Jugendliche professionelle Hilfe als noch in den 80er-Jahren.

Dennoch kann es für sie belastend sein, mit ihren Eltern über ihre Ängste zu sprechen. Besonders, wenn sie befürchten, dafür verurteilt oder abgewiesen zu werden.
Aber, liebe Eltern – halten Sie Ausschau nach Warnzeichen. Teilen Sie Ihre eigenen Erfahrungen mit Angst und eröffnen Sie einen Dialog darüber. Und vor allem: Lassen Sie Ihr Kind wissen, dass es nicht alleine ist.