Lichtblicke: Wie Sie Ihr Kind aus der Depression begleiten
Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Rückzug: Depressionen im jungen Alter sind ernst zu nehmen. Erkennen Sie die Anzeichen und helfen Sie richtig.
Depressionen sind nicht nur ein Thema für Erwachsene, sondern können auch Kinder und Jugendliche betreffen. Oft werden die Anzeichen bei jungen Menschen übersehen oder als vorübergehende Stimmungsschwankungen abgetan, was die Wichtigkeit einer frühzeitigen Erkennung und angemessenen Behandlung unterstreicht.
Für Eltern und Bezugspersonen ist es entscheidend, die Warnsignale zu kennen und ernst zu nehmen. Eine einfühlsame und unterstützende Haltung kann den ersten Schritt zur Hilfe darstellen und den Weg zu professioneller Unterstützung ebnen.
Die Zahl der betroffenen Kinder steigt
Bis zu 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in der Schweiz sind gesundheitlich gefährdet, so das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Psychische Erkrankungen, zu denen die Depression zählt, nehmen stetig zu.
Auch für Sie als Eltern ist die Depression Ihres Kindes eine belastende Erfahrung. Die Suche nach einem geeigneten Fachmann kann sich als schwierig erweisen.
Denn: Es ist wichtig, einen Experten zu wählen, der sowohl Eltern als auch betroffenen Kindern ein gutes Gefühl gibt.
Vertrauen ist entscheidend
Sich fremden Menschen anzuvertrauen, ist für Menschen mit Depression auch eine Vertrauensfrage. Daher ist es umso wichtiger, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Behandler stimmt.
Eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, denn die Therapieform ist gut erforscht. Dabei lernen die jungen Patientinnen und Patienten, ihre Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensmuster besser zu verstehen und schädliche Denkstrukturen abzubauen.
Die Behandlung soll sie dazu befähigen, einen Umgang mit akuten Belastungen zu finden und besser mit künftigen Krisen umzugehen.
Wenn Medikamente, dann unter Begleitung eines Arztes
Für den Fall, dass eine Therapie allein nicht ausreicht, können auch Medikamente zum Einsatz kommen. Sie sollten jedoch immer in enger Absprache mit einem Arzt eingenommen werden, um die richtige Dosierung zu finden.
Auch ist dieser Schritt wichtig, um mögliche Nebenwirkungen zu beobachten oder auszuschliessen.
Denken Sie im Übrigen auch daran, organische Ursachen für eine Erkrankung Ihres Kindes ausschliessen zu lassen.
Eltern unterstützen und brauchen Unterstützung
Ein weiterer entscheidender Faktor für den Behandlungserfolg ist die Einbindung der Familie in den Heilungsprozess des Kindes. Eltern können lernen, ihr Kind besser zu unterstützen und ihm dabei helfen, das Erlernte aus der Therapie in seinem Alltag anzuwenden.
Zudem kann es hilfreich sein, wenn Eltern selbst Unterstützung erhalten. Nicht selten belastet die Krankheit eines Kindes auch das Familiengefüge.
Möglich ist auch, dass Geschwisterkinder aktiv in den Prozess einbezogen werden. Lassen Sie sich deshalb professionell beraten.