Ist ein Ausgehverbot für Teenager sinnvoll?

Laura Martin
Laura Martin

Am 24.11.2023 - 19:59

Werden Kinder erwachsen, verlangen sie mehr Freiheiten. Nachts unterwegs zu sein, gehört oft dazu, kann aber gefährlich sein. Wie sinnvoll sind hier Verbote?

Feiern, Ausgehen, Verbot
Ausgehen gehört häufig zum Teenageralltag dazu. Wie sinnvoll sind hier Verbote? - Depositphotos

Ein Ausgehverbot für Jugendliche kann ein Mittel sein, um die Gesundheit und Sicherheit von heranwachsenden Kindern zu gewährleisten. Doch wie wirkt sich eine solche Regelung auf das Familienleben aus?

Teenager wollen sich häufig «nichts verbieten» lassen. Demnach ist es nachvollziehbar, dass sie Verbote rund ums Thema Ausgehen durchaus als bevormundend empfinden könnten.

Feiern, Ausgehen, Verbot
Es ist meist ratsam, Teenager in. Entscheidungen miteinzubeziehen - sonst tun sie das Ganze oft als Blabla ab. - Depositphotos

Welche Wirkung eine solche Regelung hat, ist jedoch sicherlich von Familie zu Familie unterschiedlich. Was bei dem einen funktioniert, muss beim anderen nicht zwangsläufig der Fall sein.

Debatte ums nächtliche Ausgehen

Wichtig ist es vor allem, den Dialog mit dem Teenager zu suchen. Und hilfreich ist es bestimmt auch, ihn in Entscheidungen rund um die Ausgehzeiten einzubeziehen.

Hier geht es ganz klar nicht darum, jeder Forderung Ihres Kindes nachzugeben. Aber wenn Ihr Teenager das Gefühl hat, dass die Regeln fair sind, wird er sie eher akzeptieren.

Vorteile von Ausgehverboten

Ein grosser Vorteil einer «Ausgangssperre» ist: Wahrscheinlich bekommt der Teenager mehr Schlaf – und tatsächlich brauchen Jugendliche im Schnitt neun Stunden davon. Regelmässige Schlafenszeiten sind zudem hilfreich für eine ausgeglichene Balance zwischen Schule, Freizeitaktivitäten und Freundeskreis.

Muss Ihr Teenager nachts zu Hause bleiben, besteht ausserdem eine geringere Möglichkeit, dass er sich zu riskanten Verhaltensweisen hinreissen lässt. Gruppenzwang spielt weniger eine Rolle. Ein Problem weniger, also.

Feiern, Ausgehen, Verbot
Digitale Sperrzeiten können durchaus Sinn machen - sonst verbringt der Sprössling vielleicht zu viel Zeit vor dem Handy. - Depositphotos

Wissen die Eltern um den Aufenthaltsort und die Aktivitäten des Kindes Bescheid, kann dies das Vertrauen in- und zueinander stärken. Hier kommt es darauf an, inwiefern der Jugendliche sich noch behütet – oder eben schon bevormundet fühlt.

Nachteile von Ausgehverboten

Aber es gibt definitiv Nachteile, dem Kind nächtliche Ausflüge zu untersagen. Ein striktes Ausgehverbot schränkt die Unabhängigkeit enorm ein. Das kann bei einem Kind Frustration hervorrufen.

Ein weiterer Nachteil ist ausserdem, dass der Teenager in seiner Freizeit vielleicht nicht viel Kontakt zu Gleichaltrigen hat. Und zu wenig soziale Interaktion kann auch negative Folgen haben.

Gut möglich auch, dass der Nachwuchs das Verbot als Zeichen von Misstrauen interpretiert. Und sich damit verständlicherweise nicht besonders gut fühlt.

Digitale Sperrstunden als Alternative

Eine Variante, die mitunter vielleicht schon für ein bisschen Entspannung sorgt, ist eine «digitale Sperrstunde».

Hierbei wird die Nutzung von Handys und anderen digitalen Geräten begrenzt. Das heisst, ab einer gewissen Uhrzeit ist Schluss mit TikTok, Chatten und Co.

Der Teenie wird im wahrsten Sinne zum Abschalten genötigt. Das kann hilfreich sein, wenn er unter Schlafmangel leidet oder Probleme hat, morgens aufzustehen.

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