Sollte ich meinem Teenager das Ausgehen verbieten?
Ein Ausgehverbot für Jugendliche kann ein Mittel sein, um die Sicherheit von Heranwachsenden zu gewährleisten. Doch ist es wirklich nötig?
Das Thema Ausgehverbote für Teenager sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen zwischen Eltern und ihren heranwachsenden Kindern. Während Eltern oft um die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Kinder besorgt sind, sehnen sich Jugendliche nach mehr Freiheit und Unabhängigkeit.
Befürworter argumentieren, dass Ausgehverbote Teenager vor potenziellen Gefahren wie Alkoholmissbrauch, Drogen oder riskantem Verhalten schützen können.
Kritiker hingegen sehen darin eine Einschränkung der persönlichen Entwicklung. Sie befürchten, dass zu strenge Regeln zu Rebellion und heimlichem Verhalten führen könnten.
Die ewige Debatte
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Ausgehverboten für Teenager ist komplex und hängt von vielen Faktoren ab, wie dem Alter des Teenagers, der Reife und dem Verantwortungsbewusstsein. Generell wollen Teenager sich häufig «nichts verbieten» lassen.
Demnach ist es nachvollziehbar, dass sie Verbote rund ums Thema Ausgehen durchaus als bevormundend empfinden könnten. Welche Wirkung eine solche Regelung hat, ist jedoch sicherlich von Familie zu Familie unterschiedlich.
Was bei dem einen funktioniert, muss beim anderen nicht zwangsläufig der Fall sein.
Debatte ums nächtliche Ausgehen
Wichtig ist es vor allem, den Dialog mit dem Teenager zu suchen. Und hilfreich ist es bestimmt auch, ihn in Entscheidungen rund um die Ausgehzeiten einzubeziehen.
Hier geht es ganz klar nicht darum, jeder Forderung Ihres Kindes nachzugeben. Aber wenn Ihr Teenager das Gefühl hat, dass die Regeln fair sind, wird er sie eher akzeptieren.
Vorteile von Ausgehverboten
Ein grosser Vorteil einer «Ausgangssperre» ist: Ihr Teenager bekommt mehr Schlaf – und tatsächlich brauchen Jugendliche im Schnitt neun Stunden davon. Regelmässige Schlafenszeiten sind zudem hilfreich für eine ausgeglichene Balance zwischen Schule, Freizeitaktivitäten und Freundeskreis.
Muss Ihr Teenager nachts zu Hause bleiben, besteht ausserdem eine geringere Möglichkeit, dass er sich zu riskanten Verhaltensweisen hinreissen lässt. Gruppenzwang spielt weniger eine Rolle. Ein Problem weniger, also.
Wissen die Eltern um den Aufenthaltsort und die Aktivitäten des Kindes Bescheid, kann dies das Vertrauen in- und zueinander stärken. Hier kommt es darauf an, inwiefern der Jugendliche sich noch behütet oder eben schon bevormundet fühlt.
Nachteile von Ausgehverboten
Aber es gibt definitiv Nachteile, dem Kind nächtliche Ausflüge zu untersagen. Ein striktes Ausgehverbot schränkt die Unabhängigkeit enorm ein. Das kann bei einem Kind Frustration hervorrufen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass der Teenager in seiner Freizeit vielleicht nicht viel Kontakt zu Gleichaltrigen hat. Und zu wenig soziale Interaktion kann auch negative Folgen haben.
Gut möglich auch, dass der Nachwuchs das Verbot als Zeichen von Misstrauen interpretiert. Und sich damit verständlicherweise nicht besonders gut fühlt.
Digitale Sperrstunden als Alternative
Eine Variante, die mitunter vielleicht schon für ein bisschen Entspannung sorgt, ist eine «digitale Sperrstunde
Hierbei wird die Nutzung von Handys und anderen digitalen Geräten begrenzt. Das heisst, ab einer gewissen Uhrzeit ist Schluss mit TikTok, Chatten und Co.
Der Teenie wird im wahrsten Sinne zum Abschalten genötigt. Das kann hilfreich sein, wenn er unter Schlafmangel leidet oder Probleme hat, morgens aufzustehen.