Alkoholgespräche mit Teenagern: Tipps für einen offenen Dialog
Die Pubertät markiert häufig den Zeitpunkt, an dem Jugendliche erstmals mit Alkohol in Berührung kommen. Nun braucht es ein offenes Gespräch mit Ihrem Teenie.

Das erste Bier, der erste Rausch – für viele Eltern ein Albtraum. Doch statt in Panik zu verfallen, ist es wichtig, einen offenen Dialog mit Ihrem Teenager zu führen.
Ein vertrauensvolles Gespräch über Alkohol kann Ihrem Kind helfen, verantwortungsvoll mit dem Thema umzugehen. Mit den richtigen Ansätzen schaffen Sie eine Atmosphäre, in der ehrliche Kommunikation möglich wird.
Warum Teenies Alkohol probieren
Gruppenzwang spielt eine grosse Rolle beim jugendlichen Alkoholkonsum. Die Angst, ausgeschlossen zu werden oder sich zu blamieren, ist oft gross.
Also greifen Heranwachsende zu Alkohol, um dazuzugehören. Aber auch Stress wirkt als Brandbeschleuniger beim Thema Trinken, wenn die Eltern beispielsweise streiten oder der schulische Druck gross ist.

Fühlen sich Teenager einsam, deprimiert oder nicht wertgeschätzt, kann Alkohol ebenfalls zum Ventil werden.
Die Gefahren des Alkoholkonsums
Jugendliches Trinkverhalten birgt zahlreiche Gefahren. Einige davon sind hinlänglich bekannt, denn tödliche Autounfälle oder Vergiftungen durch exzessiven Konsum gehören dazu.
Aber auch die Wahrscheinlichkeit für riskantes Verhalten und körperliche oder sexuelle Übergriffe steigt mit dem Alkoholkonsum. Weniger bekannt, aber nicht weniger gefährlich sind die langfristigen Folgen:
Wer vor dem 15. Lebensjahr zu trinken beginnt, hat ein vierfach erhöhtes Risiko, alkoholabhängig zu werden. Zudem kann der Konsum von Alkohol in jungen Jahren das Gehirn nachhaltig schädigen.
Anzeichen dafür, dass Ihr Kind trinkt
Jugendliche versuchen oft, ihren Alkoholkonsum vor den Eltern zu verbergen. Doch es gibt Anzeichen dafür:
Stimmungsschwankungen, schulische Probleme oder eine plötzliche Änderung des Freundeskreises können Hinweise sein. Auch wenn Ihr Kind die Freude an Dingen verliert, die es mochte, ist dies ein Warnsignal.

Bei Jugendlichen mit Angstzuständen oder Depressionen kann sich das Problem als Alkoholmissbrauch äussern. Leider greifen gerade diese Teenager häufiger zur Flasche als ihre Gleichaltrigen.
Wie Sie mit Ihrem Teenager über das Trinkverhalten sprechen
Idealerweise sollten Sie bereits frühzeitig Gespräche über den Umgang mit Alkohol führen, noch bevor Ihr Kind überhaupt Interesse daran zeigt.
Schaffen Sie eine vertrauensvolle, offene Gesprächsatmosphäre, in der Ihr Kind sich mit seinen Gedanken und Gefühlen sicher fühlt. Erklären Sie die kurz- und langfristigen Gefahren des Trinkens und was verantwortungsvoller Alkoholkonsum bei Erwachsenen bedeutet.
Sprechen Sie auch darüber, wie Alkohol die psychische Gesundheit beeinflusst und ein Symptom für Traumata oder Angstzustände sein kann.
Mit gutem Beispiel vorangehen
Ihr eigenes Verhalten spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie Ihr Kind zum Thema Alkohol steht. Wenn in Ihrer Familie gesund mit Alkohol umgegangen wird, ist das eine gute Basis.

Das heisst: Sie sprechen offen darüber und es trinkt niemand exzessiv. Letztendlich ist offene Kommunikation zwischen Eltern und Kindern der Schlüssel zur Prävention von jugendlichem Alkoholkonsum.
Bleiben Sie wachsam bei Anzeichen eines möglichen Konsums und suchen Sie bei Bedarf professionelle Hilfe auf.