Wie «Momfluencer» junge Mütter verunsichern

Laura Martin
Laura Martin

Am 24.10.2024 - 15:18

Die ständigen Vergleichsmöglichkeiten durch das Internet machen auch vor jungen Müttern nicht Halt. Das kann laut einer Studie zu Verunsicherungen führen.

Verunsicherte Schwangere mit Smartphone
Der Vergleich mit «Momfluencern» verunsichert viele Mütter. - Depositphotos

Die glamouröse Darstellung von Mutterschaft durch sogenannte «Momfluencer» auf Social Media führt bei frisch gebackenen Müttern vermehrt zu Selbstzweifeln. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, welche die Schattenseiten der perfekt inszenierten Familienidylle beleuchtet.

Veröffentlicht in der US-Fachzeitschrift «Journal of Broadcasting & Electronic Media», legt die Untersuchung Folgendes nahe: Idealisierte Bilder des Mutterseins – strahlende Kinder, makellos geschminkte Mütter und blitzsaubere Wohnungen – setzen Neumamas zunehmend unter Druck.

Vergleich macht unglücklich

Forscher der University of Nebraska-Lincoln in den USA befragten 464 neue Mütter. Ziel war es herauszufinden, ob bestimmte Persönlichkeitstypen besonders anfällig für negative Auswirkungen solcher Online-Darstellungen sind.

Traurige Schwangere mit Laptop
Bestimmte Typen sind besonders anfällig dafür, sich verunsichern zu lassen. - Depositphotos

Dabei wurde festgestellt, dass sich Frauen mit einer ausgeprägten Tendenz zum sozialen Vergleich stärker von den glamourösen Posts beeinträchtigt fühlten. Diese Gruppe zeigte eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, nach dem Konsum solcher Beiträge weniger Vertrauen in ihre mütterlichen Fähigkeiten zu haben.

Bilderflut versus Realität: Der Kampf ums Selbstbild

Ciera Kirkpatrick, leitende Forscherin der Studie, erklärt, dass wir zwar alle dazu neigten, uns zu vergleichen. Manche von uns seien dafür aber anfälliger als andere.

Die Erkenntnisse sollen dabei helfen herauszufinden, wer besonders durch negative Einflüsse sozialer Medien gefährdet ist – und präventive Massnahmen ermöglichen.

Von Fotos zu Videos: Schritt in Richtung Realität?

Der Wechsel von Foto- zu Videoformaten durch TikTok- oder Instagram-Reels habe die Anzahl perfekt inszenierter Posts reduziert, erwähnte Kirkpatrick. Es sei schwieriger geworden, alles im Video perfekt darzustellen, und es gebe einen Trend hin zur realistischeren Darstellung des Mutterseins.

Gestresste Mutter mit Kind
Als junge Mutter wird man mitunter auch überfordert sein – diese Seite des Mutterseins wird in den sozialen Medien jedoch meist völlig ausgeblendet. - Depositphotos

Allerdings seien auch hier Frauen mit einer hohen Vergleichstendenz nicht vollständig vor negativen Gefühlen geschützt.

Teure «Must-haves» und unrealistische Tagesabläufe

Durch das Vermarkten teurer «Must-haves» für postpartale Mütter und unrealistischer Tagesroutinen erhöht sich der Druck auf junge Mütter weiterhin.

Die Studie zeigt eindrücklich, dass der Vergleich mit den inszenierten Leben von «Momfluencern» das Wohlbefinden junger Mütter erheblich beeinträchtigen kann.

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