Kann man das Geschlecht des Babys beeinflussen?
Es gibt viele Theorien rund um die Empfängnis. Aber beeinflussen die Faktoren Zeitpunkt und Sexstellung das Geschlecht des Babys wirklich?
Das Ereignis einer Schwangerschaft ist immer eine aufregende Sache. Besonders spannend dabei ist, um welches Geschlecht es sich bei dem neuen Erdebürger handeln wird.
Es gibt viele Mythen rund um die Empfängnis eines Jungen oder eines Mädchens. Aber was ist wirklich dran an diesen uralten Geschichten?
So entsteht ein Baby
Für eine Empfängnis muss eine Eizelle von einem Spermium befruchtet werden. Die Eizelle trägt dabei stets ein X-Chromosom in sich. Männliche Spermien hingegen können entweder ein X- oder Y-Chromosom tragen.
Dringt nun ein X-Spermium in die Eizelle vor und befruchtet sie, wird das resultierende Baby weiblich. Gelangt hingegen zuerst ein Y-Spermium zur Eizelle und befruchtet sie, wird das Baby männlich.
Theorie 1: Der richtige Zeitpunkt entscheidet
Die erste Theorie geht auf den Biologen Dr. Landrum B. Shettles zurück. Er vertrat die Meinung, dass männliche (Y) und weibliche (X) Spermien unterschiedliche Eigenschaften besitzen, welche bei der Zeugung eines bestimmten Geschlechts eine Rolle spielen könnten.
Shettles glaubte daran, dass männliche Spermien schneller und kleiner sind als ihre weiblichen Pendants – dafür aber auch empfindlicher. Weibliche Spermien hingegen seien grösser und widerstandsfähiger sowie langlebiger.
Theorie 2: Tiefe der Penetration macht den Unterschied
Laut Shettles würde eine tiefere Penetration während des Geschlechtsverkehrs vor allem schnell schwimmenden männlichen Spermien zugutekommen. Umgekehrt könnte durch flachere Penetrationsmethoden eher ein Mädchen gezeugt werden.
Theorie 3: Gemeinsamer Orgasmus
Eine weitere von Shettles' Hypothesen war, dass gleichzeitige Orgasmen beider Partner die Chancen erhöhen würden einen Jungen zu zeugen. Während das Vermeiden des weiblichen Orgasmus eher zur Empfängnis eines Mädchens führen sollte.
Funktionieren diese Methoden wirklich?
Rein statistisch gesehen, haben Eltern immer eine 50 %-Chance entweder einen Jungen oder ein Mädchen zu bekommen – unabhängig von der angewandten Methode.
Und auch wenn die Theorien von Dr. Shettles durchaus interessant sind, haben neuere Studien keine signifikanten Unterschiede in Form oder Geschwindigkeit zwischen X- und Y-Spermien feststellen können.
Ob Junge oder Mädchen – jedes Kind ist wertvoll
Die einzige Methode zur Geschlechterbestimmung mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit ist die Präimplantationsdiagnostik im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation (IVF). Bei einer natürlichem Empfängnis müssen Paare vermutlich dem Zufall das Feld überlassen.
Viele Eltern haben eine leichte Präferenz bezüglich des Geschlechtes des Babys – das ist völlig normal. Jedoch sollte jedes Kind als ein wunderbarer und einzigartiger Mensch gesehen werden – völlig egal, welchem Geschlecht er angehört.