Geschwollene Füsse? So finden Schwangere Erleichterung
Schwangere Frauen leiden oft an geschwollenen Beinen und Füssen. Doch was sind die Ursachen und wie können werdende Mütter Linderung finden?
Die Vorfreude auf das Baby wird manchmal von unerwarteten körperlichen Herausforderungen getrübt. Geschwollene Füsse können sich wie eine heimtückische Prüfung anfühlen, die jede werdende Mutter durchmachen muss.
Doch hinter jedem Ödem steckt eine Geschichte von Kraft und Widerstandsfähigkeit. Diese unerwarteten Veränderungen sind nichts anderes als ein stiller Beweis für die unglaubliche Leistung des weiblichen Körpers während der Schwangerschaft.
Das steckt hinter den Schwellungen
In der Schwangerschaft produziert Ihr Körper 50 Prozent mehr Blut und Flüssigkeit, um den Bedürfnissen des Babys gerecht zu werden. Dies führt oft zu Schwellungen in den Füssen, Knöcheln und Beinen.
Zusätzlich übt das Gewicht des wachsenden Babys Druck auf die Venen aus, was den Rückfluss zum Herzen behindert.
Diese Schwellungen können dazu führen, dass sich Ihre Beine schwer anfühlen. Zusammen mit gelockerten Bändern in Hüften, Becken- und Fussgelenken kann dies auch zu häufigem Beinschmerz führen.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie geschwollene oder schmerzende Füsse während Ihrer Schwangerschaft gelindert werden können. Hier sind die besten Tipps:
Tipp 1: Legen Sie Ihre Beine hoch
Versuchen Sie, mehrmals täglich Ihre Füsse über Herz-Niveau hochzulegen – wenn möglich sogar stündlich. Bei Schreibtischarbeit können Sie Ihre Füsse auf einen Stuhl oder Hocker legen.
Auch nachts können Sie mit leicht erhöhten Beinen schlafen, um das Ausschwemmen der angesammelten Flüssigkeit zu unterstützen. Verwenden Sie zum Beispiel ein Stillkissen unter Ihren Füssen, um das Fussende des Bettes zu erhöhen und die Schwellungen über Nacht zu reduzieren.
Tipp 2: Bewegung schafft Linderung
Die Muskeln in Ihren Beinen helfen dabei, Flüssigkeit zum Herzen zu pumpen. Also bewegen Sie Ihre Füsse während sie hochgelegt sind. Kreisen und strecken Sie Ihre Füsse.
Dehnen Sie zudem die Wadenmuskulatur und wackeln Sie mit den Zehen – dies kann Muskelkrämpfen vorbeugen und schmerzende Füsse lindern.
Tipp 3: Schlafen auf der Seite
Die Seitenlage, insbesondere die linke Seitenlage, entlastet die untere Hohlvene und verbessert den Blutfluss aus den Beinen. Dies reduziert den Druck auf die Blutgefässe und fördert den Abtransport von Flüssigkeit aus den Extremitäten.
Durch die Seitenlage wird der Druck der vergrösserten Gebärmutter auf die umliegenden Blutgefässe verringert. So kann das Blut besser aus den Beinen zurück zum Herzen fliessen, was Schwellungen reduziert.
Die Seitenlage unterstützt auch die natürliche Funktion der Wadenpumpe, die für den Rücktransport des Blutes verantwortlich ist. Regelmässiges Liegen auf der Seite kann somit helfen, Ödeme in Füssen und Beinen während der Schwangerschaft zu lindern
Tipp 4: Kühlung tut gut
Kühlen Sie Ihre Füsse und Beine mit kalten Fussbädern oder feuchten Wickeln, um Schwellungen zu lindern. Diese Methoden fördern die Durchblutung und reduzieren die Flüssigkeitsansammlung in den Extremitäten.
Stellen Sie einen Eimer mit kaltem Wasser neben Ihr Bett, um nachts schnell Linderung zu finden. Alternativ können Sie mit nassen Socken schlafen oder einen Ventilator im Zimmer aufstellen, um Ihre Füsse abzukühlen.
Die Kühlung hilft, den erhöhten Stoffwechsel und die verstärkte Blutzufuhr in den Füssen und Beinen während der Schwangerschaft auszugleichen. Dadurch werden Hitzegefühl und Schwellungen reduziert, was besonders in den warmen Sommermonaten Erleichterung verschafft
Tipp 5: Kompressionsstrümpfe: Nicht immer sexy, aber gut
Kompressionsstrümpfe üben Druck auf die Beine aus und unterstützen so den Blutfluss zurück zum Herzen. Sie reduzieren Schwellungen, Schweregefühl und das Risiko von Krampfadern sowie Thrombosen während der Schwangerschaft.
Tragen Sie die Strümpfe täglich von morgens bis zum Schlafengehen, besonders im Sommer, wenn sich die Gefässe erweitern. Für optimale Wirkung sollten Sie die passende Grösse und Kompressionsklasse wählen, wobei Klasse 1 für Schwangere oft ausreichend ist.
Kompressionsstrümpfe gibt es als Kniestrümpfe, Oberschenkelstrümpfe oder Strumpfhosen mit speziellem Leibteil für Schwangere. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten und die richtige Grösse anpassen, um maximalen Komfort und Wirksamkeit zu gewährleisten
In seltenen Fällen können Schwellungen und Schmerzen in den Beinen auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Bei plötzlicher, einseitiger Schwellung oder anhaltenden Beschwerden sollten Sie sofort Ihren Arzt kontaktieren.