Wie Sie Ihrem Kind bei Nachtschreck helfen

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Am 03.10.2024 - 06:42

Kinder haben unterschiedliche Ängste – von Dunkelheit bis hin zu imaginären Kreaturen wie Monstern unterm Bett. Dabei kommt es auf Ihre Unterstützung an.

Mädchen hat Angst im Dunkeln
Eltern auf der ganzen Welt kennen das Szenario: Ein ängstliches Kind, das mitten in der Nacht aufwacht und von Monstern unter dem Bett oder im Schrank spricht. - Depositphotos

Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, das jedoch oft unerkannt bleibt – nächtliche Ängste bei Kindern. Sie reichen von der Furcht vor Dunkelheit und Alleinsein bis hin zu Monstern unter dem Bett oder Einbrechern im Haus.

Nächtliche Ängste sind häufiger, als man annimmt. Studien aus den Niederlanden und Australien zeigen:

Oft herrscht eine überraschende Diskrepanz zwischen der Anzahl betroffener Kinder und dem Wissen ihrer Eltern darüber. Viele Kinder kämpfen also heimlich mit ihren Ängsten, ohne ihre Eltern einzubeziehen.

Warum haben so viele Kinder Angst im Dunkeln?

Diese weitverbreitete Angst hat vielfältige Ursachen. Einerseits spielen Medien eine Rolle: Gruselige Geschichten oder Filme können schnell zur Quelle von Albträumen werden.

Mutter tröstet Sohn
Hören Sie Ihrem Kind aktiv zu, wenn es Ihnen seine Ängste anvertraut. - Depositphotos

Andererseits kann auch das Verhalten anderer Menschen prägend sein. Wenn ein Kind sieht, wie jemand anders sich fürchtet, kann es diese Emotion unbewusst übernehmen.

Die Rolle der Evolution: Warum unsere Gene uns im Dunkeln fürchten lassen

Unsere evolutionäre Vergangenheit hat auch ihren Anteil an den nächtlichen Ängsten der Kinder. Über Jahrtausende hinweg war das gemeinsame Schlafen in einer Gruppe die Norm und bot Schutz vor Raubtieren und anderen Gefahren.

Jene Kinder, die sich gegen das Alleinsein wehrten, hatten somit einen Überlebensvorteil. In westlichen Ländern ist es heute allerdings üblich, dass Kinder allein schlafen.

Diese Praxis kann nach Ansicht mancher Experten zur Angst beitragen.

So bändigen Sie die Nachtangst Ihres Kindes

Kinder haben oft nicht die nötigen Werkzeuge, um mit ihren Ängsten allein fertig zu werden. Daher ist es wichtig, dass Eltern an ihrer Seite bleiben und ihnen durch diese schwierige Zeit helfen.

Zärtliche Berührungen können den Stress abbauen und Trennungsängste lindern. Wenn Ihr Kind also nachts vor Angst zittert, nehmen Sie es in den Arm und zeigen Sie ihm Ihre Liebe.

Junge mit Teddy im Bett
Kuscheltiere können eine grosse Hilfe sein, um die Angst Ihres Kindes zu lindern – eine alte Methode mit nachweislicher Wirksamkeit. - Depositphotos

Einige Kinder haben Schwierigkeiten, Fantasie und Realität zu unterscheiden, und sind daher anfälliger für nächtliche Ängste. Helfen Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass imaginäre Bedrohungen nicht real sind.

Therapeutische Hilfe bei übermässiger Angst

Für einige Kinder geht die Angst über das normale Mass hinaus – sie erleben intensive Not und ihre Symptome beeinträchtigen ihren Alltag erheblich. In solchen Fällen sollten Sie unbedingt medizinische Fachleute oder Therapeuten konsultieren.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen