Warum Geschwisterstreit unvermeidbar ist
Für Eltern ist er oft anstrengend, doch für die Entwicklung von Kindern ist er wichtig: Geschwisterstreit. Was muss berücksichtigt werden? Hier erfahren Sie es.
Streitigkeiten unter Kindern gehören zum Lernprozess des Miteinanders dazu. Als Eltern tragen Sie massgeblich dazu bei, wie sich das Konfliktverhalten des Nachwuchses entwickelt.
Geschwisterduelle: Woher kommen die Konflikte?
Schwester gegen Bruder, älteres Kind gegen jüngere: Oft entbrennen Kämpfe zwischen den Kleinen, weil sie eine Situation als ungerecht empfinden oder versuchen, ihre Rechte zu behaupten.
Manchmal fehlt ihnen auch das Verständnis für die Perspektive des anderen. Besonders häufig kommt es zu Streitereien, wenn die Kinder nah beieinander im Alter sind.
Kinder entwickeln sich noch und es ist nicht ungewöhnlich, dass sie ihre Gefühle auf diese Weise ausdrücken. Deshalb sind Geschwisterduelle ganz normal.
Aus Konflikten lernen: Die Chance zur Entwicklung
Jede Auseinandersetzung bietet Ihrem Kind einen wertvollen Übungsraum für soziale Fähigkeiten, die später einmal von grosser Bedeutung sein werden. Wenn Diskussionen in Kämpfe münden, lernen Kinder, Konflikte auf andere Weise zu lösen.
Besonders dann, wenn sie merken, dass das Streiten ihnen nicht weiterhilft. Werden Meinungsverschiedenheiten fair und ohne Verletzungen gelöst, beginnen die Kleinen damit, Problemlösungsfähigkeiten wie Verhandeln zu entwickeln.
Sie lernen auch die Bedeutung von Empathie und Respekt gegenüber den Rechten, Gefühlen und Eigentum anderer Menschen kennen.
Umweltbedingungen: Wie sie das Streitverhalten beeinflussen
Kinder lernen bereits in jungen Jahren durch Beobachtung und Nachahmung ihres Umfelds. Wenn Ihr Kind sieht, wie Sie Ihre Differenzen positiv klären können, wird es dieses Verhalten übernehmen.
Aber Vorsicht: Auch negatives Verhalten wird auf diese Weise erlernt.
Wenn Eltern ihre Kinder körperlich bestrafen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch die Kinder zu physischer Gewalt greifen.
Alter und Fähigkeiten: Wie sie das Konfliktverhalten prägen
Die Art und Weise, wie Kinder mit Streit umgehen, hängt stark von ihrem Alter und ihren Fähigkeiten ab. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Kleinkinder aggressiv reagieren.
Dies ändert sich jedoch meist im Laufe der Zeit durch Lernen und Entwicklung. Kinder zwischen drei und vier Jahren beginnen zum Beispiel zu lernen, was Teilen bedeutet oder wie man abwechselnd spielt.
Mit zunehmendem Alter verbessern sie ihre sozialen Kompetenzen immer weiter, bis sie schliesslich in der Lage sind, Probleme selbstständig zu lösen.