Selbstregulation: Wie Kinder den Umgang mit Emotionen lernen
Der Umgang mit starken Emotionen ist für kleine Kinder nicht einfach. Die Selbstregulation hilft dabei – wie aber lernen sie das?
Selbstregulation ist die Fähigkeit, die uns hilft, unser Verhalten und unsere Reaktionen auf Ereignisse und Gefühle zu verstehen. Dadurch können wir Emotionen wie Frustration, Aufregung, Wut und Verlegenheit regulieren.
Durch Selbstregulation können wir auch nach etwas Aufregendem oder Beunruhigenden wieder entspannen. Sie hilft uns dabei, unseren Impuls zu kontrollieren und so zu handeln, dass ein Miteinander mit anderen Menschen möglich ist.
Vor allem Kinder haben noch keine gute Selbstregulation und müssen erst noch lernen, mit starken Emotionen umzugehen. Selbstregulation entwickelt sich durch warme und reaktive Beziehungen und durch die Beobachtung der Erwachsenen.
Kinder knüpfen Freundschaften
Die Entwicklung der Selbstregulation beginnt bereits im Babyalter und setzt sich vor allem in den Kleinkind- und Vorschuljahren fort. Wenn die Kinder älter werden, unterstützt die Selbstregulierung auch den Lernprozess in der Schule und ermöglicht es, im Klassenzimmer stillzusitzen und zuzuhören.
Darüber hinaus hilft die Fähigkeit einem Kind, sozial akzeptiertes Verhalten an den Tag zu legen. Es lernt schnell, impulsive Handlungen unter Kontrolle zu halten.
Kinder können so schneller Freundschaften knüpfen, da das Kind abwechselnd bei Spielen oder an Gesprächen seinen Teil beisteuern kann. Die Selbstregulierung leitet Kinder ebenso dazu an, ihre Emotionen angemessen auszudrücken.
Hilfe bei der Entwicklung von Selbstregulation
Es gibt verschiedene praktische Wege, wie Sie Ihrem Kind helfen können, die Selbstregulation zu erlernen und zu üben. Fördern Sie die Fähigkeiten Ihres Kindes zum Verstehen und Umgang mit Emotionen.
Nutzen Sie Strategien zur Beruhigung für Kleinkinder sowie Schritte zur Beruhigung für Vorschulkinder und schulpflichtige Kinder. Bereiten Sie Ihr Kind auf herausfordernde Situationen vor, in denen es schwierig sein könnte, angemessen zu handeln.
Zum Beispiel so: «Der Laden, den wir besuchen werden, hat viele zerbrechliche Dinge. Es ist okay hinzuschauen, aber bitte nicht anfassen.»
Mögliche Probleme mit der Selbstregulation
Von Zeit zu Zeit können verschiedene Dinge die Fähigkeit Ihres Kindes zur Selbstkontrolle beeinträchtigen. Müdigkeit oder Krankheit können dazu führen, dass Ihr Kind Schwierigkeiten hat, seine Reaktionen oder sein Verhalten unter Kontrolle zu halten.
Einige Kinder haben zudem eine grossartige Selbstkontrolle in der Kinderbetreuung, der Schule oder im Sport, aber nicht zu Hause. Probleme mit der Selbstregulation sind bei Kleinkindern völlig normal.
Es ist aber ratsam, eine Fachperson aufzusuchen, wenn Sie sich Sorgen über das Verhalten Ihres Kindes machen oder Schwierigkeiten auftreten.