Kleider-Chaos: Goldene Regeln für das Anziehen von Kindern
Das morgendliche Anziehen ist für viele Familien Stress pur. Wie die Kleiderwahl entspannter wird und wieso Eltern ihre eigenen Ansprüche hinterfragen sollten.
Es ist ein alltäglicher Kampf, der Eltern weltweit betrifft – das morgendliche Drama ums Anziehen. Kleinkinder sind bekannt für ihre Unabhängigkeitsstreben und ihren Wunsch, alles selbst zu machen.
Aber wenn es darum geht, sie anzuziehen, kann dieser Drang zur Selbstständigkeit schnell zum Hindernis werden.
Zwischen dem Versuch, die richtige Grösse zu finden und den kleinen Körper in eine Vielzahl von Stoffteilen zu stecken, kann das Ankleiden eines Kleinkindes leicht zur Geduldsprobe werden. Doch was tun, wenn jeder Morgen zum Machtkampf wird?
Passende und bequeme Kleidung ist ein Muss
Kleidungsstücke für Kinder haben oft verwirrende Grössenangaben. Ein guter Tipp ist es daher, immer auf die Altersangabe des Herstellers zurückzugreifen.
Es lohnt sich jedoch auch, einen Blick auf die tatsächlichen Masse des Kindes zu werfen und diese mit der angegebenen Grösse abzugleichen.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Kleidung nicht nur passt, sondern auch genug Bewegungsfreiheit bietet. Enge oder unbequeme Kleidung wird Ihr Kind wahrscheinlich ablehnen.
Stressfrei durch den Alltag: Einfache Outfits wählen
Um den Anziehprozess so einfach wie möglich zu gestalten, sollten Sie auf komplizierte Outfits verzichten. Wählen Sie stattdessen Kleidungsstücke mit elastischen Bündchen oder Klettverschlüssen.
Je einfacher die Kleidung ist, desto leichter wird es für Ihr Kind sein, sich selbst anzuziehen und seine Unabhängigkeit zu üben. Das kommt widerum auch Ihnen zugute.
Die Kunst der Ablenkung: Spiel und Spass beim Anziehen
Eine andere Strategie, um das morgendliche Drama zu vermeiden ist es, das Ankleiden spielerisch zu gestalten. Erfinden Sie kleine Spiele rund ums Anziehen oder lassen Sie Ihr Kind seine Lieblingskleidung auswählen.
Auch eine «Anzieh-Strasse», bei der Sie die Kleidung in anzuziehender Reihenfolge auf den Boden legen, kann Spass machen. Oder ein kleiner Wettbewerb, wer zuerst fertig angezogen ist, kann Schwung in den Morgen bringen.
Durch diese Methoden kann das tägliche Ritual des Ankleidens in eine lustige Aktivität verwandelt werden – anstatt in einen Kampf gegen die Zeit und den Willen Ihres Kindes.
Sich auf das Wesentliche besinnen: Was ist wirklich wichtig?
Unsere Welt steht hohe Anforderungen – davon können viele Eltern ein Lied sind. Modische Kleidung, farblich abgestimmt und natürlich immer sauber ist ein Anspruch, der im Familienalltag kaum umzusetzen ist.
Gerade wenn Kinder in das Alter kommen, selbst mitbestimmen zu wollen, fliegen Zuhause oft die Fetzen. Genau dann sollten wir uns fragen: «Was ist wirklich wichtig?»
Warum ist es uns so wichtig, dass Shirt, Hose und Strümpfe unseres Kindes zueinander passen? Ist es unser eigener Wunsch oder nur die Angst, von anderen Eltern oder Erziehern als unfähig bewertet zu werden?
Notfall-Strategie: Was hilft, ist erlaubt
Es gibt Phasen im Familienleben, da ist einfach der Wurm drin. Gerade beim Thema Kleidung kommen viele Eltern irgendwann an den Punkt, an dem sie einfach nicht mehr können.
Dann ist alles legitim, was hilft. Sei es, dass das Kind die Kleidung für den nächsten Tag schon am Vorabend anzieht, um morgens so lange wie möglich schlafen zu können. Oder aber, dass Sie die Lieblingshose einfach mehrfach kaufen, um den täglichen Machtkampf rund ums Thema Anziehen zu vermeiden.
Häufig fällt dann eine gewisse Anspannung von den Eltern ab, die wieder mehr Harmonie und Gelassenheit in den Familienalltag bringt.