Kinder: Was tun mit all ihren Kunstwerken
Ein grosses Dilemma, das sich immer wieder von neuem stellt: Was sollen wir mit allen Kunstwerken unserer Kinder machen.
Alle Eltern kennen dieses Szenario: Nach Mutter- oder Vatertag sitzt man da, umgeben von liebevoll gebastelten, kreativen Geschenken der eigenen Sprösslinge.
Die Frage, die sich dann aufdrängt: Ausstellen oder ausmisten? Wie geht man am besten mit der Flut an Kinderkunst um?
Zum Ende des Schuljahres spitzt sich die Lage zu: Unzählige Zeichnungen und Bastelarbeiten finden ihren Weg nach Hause und stellen Eltern vor eine schwierige Entscheidung.
Kinder Kunst überall – wohin damit?
Alles aufbewahren scheint keine Option; schnell sind Kühlschranktüren, Wände und Möbel vollgehängt. Doch wohin mit all den Schätzen? In Kartons verstauen mag eine Lösung sein, doch auch diese nehmen bald jeden freien Platz in Anspruch.
Es stellt sich die Frage: ist es wirklich sinnvoll, jedes bekritzelte Bild zu horten? Laut meinen Kindern im Alter zwischen 8 und 13 Jahren sicher nicht. «Was sollen wir als Erwachsene damit anfangen?» fragen Sie mich.
Ausmisten ohne Herzschmerz
Alles wegzuwerfen, wäre allerdings genauso wenig eine Lösung. Zu gross wäre der Verlust für die kleinen Künstlerinnen und Künstler. Ein Stück ihrer Fantasie würde verloren gehen. Auch meine Kinder bestätigten mir dies.
Die Herausforderung besteht also darin, einen goldenen Mittelweg zu finden. Ein Schlüssel dazu könnte sein, gemeinsam mit den Kindern auszuwählen und ihnen beizubringen, wie sie selbst entscheiden können.
Mit Kindern gemeinsam aussortieren? Aber richtig!
Anstatt heimlich die Werke bei Nacht und Nebel verschwinden zu lassen, empfiehlt es sich, einen pädagogisch wertvollen Ansatz zu wählen: Das gemeinsame Aussortieren kann dabei helfen, wichtige Lektionen über Auswahlprozesse zu vermitteln.
Hilfreiche Kriterien könnten dabei sein: «die ersten Male» (erster Strichmann etc.), repräsentative Werke bestimmter Lebensphasen oder emotional besonders bedeutsame Bilder.
Von digitaler Archivierung bis zur Neuinterpretation
Eine Möglichkeit bietet die digitale Archivierung aller Kunstwerke mittels Fotos, so bleibt zumindest eine Erinnerung erhalten, ohne physischen Raum einzunehmen. Eine App namens Keepy erlaubt sogar das einfache Speichern dieser digitalisierten Erinnerungsstücke in einer Art Familientresor online.
Für jene Werke jedoch, die einem besonders am Herzen liegen oder beeindrucken, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Aufwertung. Es sei durch besondere Präsentationsformate bis hin zur Umwandlung in nützliche Alltagsgegenstände wie Tischaufsteller oder personalisierte Textilien. Doch egal, für welche Methode man sich letztendlich entscheidet:
Wichtig ist vor allem eines: Jedes einzelne Werk unserer Kinder verdient unsere Anerkennung und unseren Respekt für ihre Bemühungen sowie ihre ungebremste Fantasie.