Fürsorge oder Übergriffigkeit? Anzeichen für Helikopter-Eltern

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Am 18.01.2025 - 06:46

«Helikopter-Eltern»: ein Begriff, der in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat. Doch was genau bedeutet es, ein Helikopter-Elternteil zu sein?

Kind und Eltern im cafe
Bei Helikopter-Eltern steht Überbehütung auf dem Programm. - Depositphotos

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Sie ständig die Hausaufgaben Ihres Kindes kontrollieren? Helikopter-Eltern neigen dazu, das Leben ihrer Kinder übermässig zu überwachen und zu steuern.

Schlaf, müde, Eltern, Kind
Klar, man will nur das Beste für das Kind. Doch zu viel Kontrolle und Fürsorge sind unangebracht. - Pexels

Wenn Sie bei jedem Spielplatzbesuch daneben stehen und jede Interaktion Ihres Kindes beobachten, könnte das ein Zeichen für Übergriffigkeit sein. Diese ständige Kontrolle kann das Selbstvertrauen und die Unabhängigkeit des Kindes beeinträchtigen.

Wenn Eltern alle Entscheidungen abnehmen

Helikopter-Eltern legen zudem strenge Regeln für das Verhalten ihrer Kinder fest. Sie mischen sich schnell in Probleme ihrer Kinder ein – auch wenn diese sie selbst lösen könnten.

Sie treffen Entscheidungen für ihre Kinder, ohne diese um Rat zu fragen. Ebenso sind Sie ständig in Kontakt mit ihren Kindern und lassen ihnen kaum Freiraum.

Sie stehen immer bereit, wenn ihre Kleinen auf Spielgeräte klettern oder erste soziale Kontakte knüpfen. Mit zunehmendem Alter der Kinder weiten sie ihren Einflussbereich aus.

Schneepflugeltern: Auch sie wollen Kontrolle

Neben den Helikopter-Eltern gibt es noch die sogenannten «Schneepflug»-Eltern. Beide Arten von Elternteilen wollen ständige Kontrolle über fast jeden Aspekt des Lebens ihres Kindes haben.

Der Unterschied liegt darin, dass Schneepflugeltern alles für ihr Kind tun – sie räumen buchstäblich alle Hindernisse aus dem Weg.

Familie
Ständig Zusammensein, das Kind nie eigene Erfahrungen machen lassen: für Helikopter- und Schneepflugeltern ganz normal. - Depositphotos

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Eltern für den Helikopter-Erziehungsstil entscheiden. Oftmals sind es Ängste vor negativen Konsequenzen oder eine übertriebene Sorge um das Wohlergehen des Kindes.

Schluss mit dem Kreisen: Wie man aus dem Helikopter-Modus aussteigt

Wenn Sie feststellen, dass Sie Tendenzen zum Helikopter-Erziehen zeigen und dies ändern möchten, können Sie sich fragen: «Kann mein Kind das alleine machen?»

Lassen Sie Ihre Kinder kleinere Entscheidungen selbst treffen. Erinnern Sie sich daran, dass Fehler Teil des Lernprozesses sind.

Am Ende liegt die Wahl Ihres Erziehungsstils ganz bei Ihnen – ob als Hubschrauber-, Freiland- oder Schneepflugelternteil. Wichtig ist nur eines: Dass Sie Ihr Bestes geben für die kleinen Menschen, die sie so sehr lieben.

So engen Sie Ihr Kind weniger ein

Um weniger einzuengen und eine gesunde Balance in der Erziehung zu finden, können Sie folgende Massnahmen ergreifen:

- Selbstständigkeit fördern: Geben Sie Ihrem Kind kleine Entscheidungen zu treffen, wie zum Beispiel, was es anziehen oder essen möchte. Dadurch entwickelt es Selbstvertrauen und lernt, Verantwortung zu übernehmen.

- Offene Kommunikation: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Ängste und Sorgen. Ein offenes Ohr schafft Vertrauen und hilft Ihnen, besser zu verstehen, wann Ihr Kind Unterstützung benötigt

Vertrauen aufbauen: Lassen Sie Ihr Kind gelegentlich ohne Ihre Aufsicht spielen oder Zeit mit Freunden verbringen. Dies stärkt seine Unabhängigkeit und Ihr Vertrauen in seine Fähigkeiten.

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