Wenn Eltern unter Druck stehen: Auswirkungen auf das Familienleben

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Am 11.11.2024 - 15:04

Elternstress wirkt sich auf die Kinder aus und ptägt die emotionale und kognitive Entwicklung der Kleinen. Eine Übersicht.

vater und söhne
In der hektischen Welt kann es für berufstätige Eltern schwierig sein, Arbeit und Familie in Einklang zu bringen, was die Entwicklung des Kindes beeinflusst. - Depositphotos

In der heutigen schnelllebigen Welt sehen sich Eltern zunehmend mit Stress und Belastungen konfrontiert, dieweit über die traditionellen Herausforderungen der Kindererziehung hinausgehen.

Diese Stressfaktoren reichen von beruflichem Druck bis hin zu finanziellen Sorgen. Sie können nicht nur das Wohlbefinden der Eltern beeinträchtigen, sondern haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kinder.

Eine aktuelle Studie der University of Illinois Urbana-Champaign untersucht den Einfluss des Jobstresses auf die Teilnahme an Familienmahlzeiten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der sozioemotionalen Entwicklung der Kinder.

Zwischen Arbeit und Familienleben

Wir alle kämpfen darum, ein Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben herzustellen. Aber für Eltern ist dies besonders herausfordernd.

Insbesondere bei Doppelverdiener-Familien fehlen oft Informationen darüber, wie Mütter und Väter ihre Betreuungsaufgaben unter Stress teilen. In ihrer Studie analysierten die Forscher Daten von über 1.400 Doppelverdiener-Familien aus einer landesweiten Umfrage zur kindlichen Entwicklung.

kinder sprechen
Die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern sei sehr wichtig. So würden Kinder die Sprache am besten lernen, meinen Experten. - Pexels

Dabei konzentrierten sie sich auf das Zusammenspiel von kindlichen Merkmalen, familiären Mahlzeiten sowie elterlicher Job- und Finanzunzufriedenheit. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder von Eltern, die höheren arbeitsbezogenen Stress ausdrückten, eine geringere sozioemotionale Kompetenz im Alter von 4 bis 5 Jahren aufwiesen.

Die sozioemotionale Kompetenz der Kinder leidet

Dabei waren sowohl positive als auch negative Sozialverhaltensweisen betroffen. Interessanterweise wirkte sich der Jobstress bei Müttern und Vätern unterschiedlich aus.

Während hohe Jobunzufriedenheit bei Müttern nicht mit der Häufigkeit der Familienmahlzeiten zusammenhing, war sie direkt mit einer niedrigeren sozioemotionalen Kompetenz ihrer Kinder verbunden.

Familienessen
Familienessen - Pexels

Väter hingegen, die unter hohem Job- und Finanzstress litten, nahmen seltener an den Mahlzeiten teil. Das führte wiederum zu einer geringeren sozioemotionalen Kompetenz ihrer Kinder.

Das Fazit: Gleichgewicht ist entscheidend

Auch wenn Mütter also weniger bei Familienmahlzeiten fehlten, konnten sie die Abwesenheit des Vaters nicht durch ihre Anwesenheit kompensieren. Dies deutet darauf hin, dass Väter einen einzigartigen Einfluss haben, der nicht durch die Mutter ersetzt werden kann.

Die Studie unterstreicht daher die Notwendigkeit von Interventionen, um Eltern dabei zu unterstützen, eine bessere Balance zwischen Arbeit und Familie zu finden.

Dabei sollte auch auf die Bedeutung familiärer Routinen für eine gesunde kindliche Entwicklung hingewiesen werden.

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