So erklären Sie Ihren Kindern Ihr Coming-out

Paula Lupo
Paula Lupo

Am 09.01.2025 - 06:06

Immer mehr Menschen fühlen sich sicher, sich als Mitglied der LGBTQ+-Gemeinschaft zu identifizieren. Doch wie sollten Sie Ihren Kindern Ihr Coming-out erklären?

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Das Outing vor dem eigenen Kind kann emotional sehr belastend sein. - Depositphotos

Das Coming-out ist ein mutiger Schritt, der oft mit gemischten Gefühlen verbunden ist. Eltern möchten ihren Kindern die eigene Identität erklären, um Verständnis und Nähe zu schaffen.

In diesem sensiblen Moment ist es wichtig, ehrlich und offen zu kommunizieren. Kinder spüren die Emotionen ihrer Eltern und reagieren oft mit Neugier und Mitgefühl.

Die Erklärung des Coming-outs kann eine wertvolle Gelegenheit sein, Vertrauen aufzubauen. Doch worauf sollten Sie am besten achten?

Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität

Diese Herausforderung trifft vor allem Millennials, die oft selbst Eltern sind und später im Leben ihr Coming-out haben. Und das auch gegenüber ihren Kindern.

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Sprechen Sie mit Ihrem Kind schon früh über verschiedene Arten von Familie und Beziehung. So wird das Thema schon früh normalisiert. - Depositphotos

Sich mit seiner eigenen Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung auseinanderzusetzen, ist nicht einfach. Und das Gespräch mit den Kindern darüber kann ebenso herausfordernd sein.

Was wird mein Kind nur denken?

Sich seinen Kindern anzuvertrauen, kann nervenaufreibend sein, und man wird versucht sein, unzählige hypothetische Szenarien durchzuspielen. Die Reaktion des Kindes hängt von vielen Faktoren ab:

Welche Diskussionen wurden bereits geführt? Wie werden LGBTQ+ Personen in ihrer unmittelbaren Gemeinschaft dargestellt? Aber es besteht auch die Möglichkeit, dass Ihr Kind völlig offen reagiert.

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Ihr Kind wird Sie akzeptieren, so wie Sie sind. Wenn das nicht gleich sofort passiert, kann es sich auch noch ändern. - Depositphotos

Jedes Kind wird dieses Gespräch anders erleben und es gibt altersgerechte Möglichkeiten, Diskussionen über Identität zu führen. Selbst jüngere Kinder können die Grundkonzepte von Geschlecht und Anziehung verstehen.

Die eigenen Ängste im Griff haben

Persönliche und intime Informationen preiszugeben, kann Überwindung kosten. Die Angst vor einer negativen Reaktion oder einem Mangel an Verständnis ist weit verbreitet.

Bei der Vorbereitung auf dieses Gespräch kann es hilfreich sein, eine Liste zu erstellen. Oder vorher beruhigende Techniken zu üben und das Gespräch mit einem Freund, Partner oder Therapeuten durchzusprechen.

Nachdem Sie Ihr Kind eingeweiht haben, sollten Sie auf dessen Fragen und Reaktion eingehen. Während Sie schon lange über dieses Thema nachgedacht haben, könnte Ihr Kind überrascht sein, was Einfühlsamkeit erfordert.

Mit der Zeit kommen Akzeptanz und Verständnis

Wenn die Reaktion Ihres Kindes auf Ihr Coming-out negativ ausfällt, ist es wichtig zu wissen, dass sich Gefühle ändern können. Wenn sie Zeit zum Nachdenken bekommen, werden sie das wahrscheinlich auch tun.

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Gespräche mit Freunden oder Therapeuten können Ihnen die Angst vor dem Gespräch mit Ihrem Kind nehmen. - Depositphotos

Es kann hilfreich sein, bereits frühzeitig einen Rahmen für Austausch mit Ihren Kindern zu schaffen, um alle Arten von Menschen und Familien zu normalisieren. Das Gespräch über Geschlecht und Sexualität mit Ihren Kindern ist wahrscheinlich ein fortlaufender Prozess.

Setzen Sie frühzeitig auf inklusive Bücher, Filme oder Fernsehsendungen. Vielfältige Medien im Haus sind grossartig zur Normalisierung und können auch einen Gesprächsanstoss geben.

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