Warum Sie offen mit Ihren Kindern über Sexualität sprechen sollten
Die Sexualerziehung unserer Kinder kann eine Herausforderung sein. Wo fängt man am besten an? Wir geben Tipps für das offene Gespräch.
Beim Thema Sexualität ist eine offene und ehrliche Kommunikation entscheidend. Indem Sie frühzeitig und altersgerecht mit Ihren Kindern über Sexualität sprechen, schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sie sich sicher fühlen, Fragen zu stellen und Informationen zu suchen.
Wir verraten, wie Sie am besten vorgehen.
Das Gespräch über Sex sollte kein Tabu sein
Viele Schulen leisten gute Arbeit in Sachen Sexualkunde. Doch das allein nimmt Eltern nicht die Verantwortung, sich selbst um die Aufklärung ihrer Kinder zu kümmern.
In klärenden Gesprächen werden Missverständnisse und Ängste abgebaut und das Verständnis für gesunde Beziehungen und den eigenen Körper gefördert. So entwickeln Ihre Kinder ein positives Selbstbild und lernen, ihre Grenzen zu respektieren und zu kommunizieren.
Sexualkunde beinhaltet mehr als Körperkunde
Es geht dabei nicht nur um Anatomie, sondern auch um unser Selbstverständnis und wie wir uns anderen gegenüber verhalten. Nur Sie als Eltern selbst wissen, welche Werte Sie Ihren Kindern vermitteln möchten.
Bereits Kleinkinder können lernen, dass sie Kontrolle über ihren eigenen Körper haben. Bestes Beispiel dafür sind Kitzelspiele: Wenn das Kind ruft «aufhören» müssen Sie sich auch daran halten und nicht einfach weiter machen.
Wenn wir unseren Kindern früh genug beibringen, wie sie sich selbst schützen können, verringert das ihre Verletzlichkeit und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie Missbrauch melden würden.
Aufklärung nicht nur Schule und Internet überlassen
Ihr Teenager sollte bereits vor Einsetzen der Pubertät über die Veränderungen, die in seinem Körper stattfinden, und über Sex Bescheid wissen. Ziehen Sie dafür verschiedene Medien heran.
Bücher, die anatomische Begriffe wie Vulva und Penis klar und verständlich erklären, fördern ein positives Körpergefühl und helfen, eine gesunde Identität aufzubauen. Zusätzlich können Filme oder altersgerechte Dokumentationen genutzt werden, um Gespräche über Sexualität zu initiieren.
Diese Medien bieten oft einen neutralen Ausgangspunkt, um Fragen zu klären und das Interesse der Kinder zu wecken. Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit, das Thema in einem gemeinsamen Kontext zu besprechen.
Aufgeklärt = Mehr sexuelle Aktivität?
Studien zeigen, dass gut aufgeklärte Kinder tendenziell weniger Risiken eingehen und verantwortungsbewusster mit ihrer Sexualität umgehen, was nicht unbedingt bedeutet, dass sie sexuell aktiver werden
Tatsächlich brauchen unsere Kinder einen sicheren Ort, an dem sie korrekte Informationen über Körper, Berührungen und Beziehungen erhalten können.
Und sollten nicht die Eltern selbst als Ansprechpartner hierfür fungieren statt Schulhof oder Internet?