Missbräuchliches Verhalten: Wenn das eigene Kind zur Gefahr wird
Sie stehlen ihren Eltern Geld, erpressen sie emotional und sind verbal gewalttätig: Kinder, die den eigenen Vater oder die eigene Mutter missbrauchen.
Kinder und Jugendliche, die ihren Eltern gegenüber gewalttätig werden und sich missbräuchlich verhalten? Ein Tabuthema, das dringend mehr Aufmerksamkeit benötigt.
Ob finanzieller Missbrauch, verbale Gewalt oder emotionale Erpressung: Es gibt verschiedene Arten, wie der Nachwuchs seine Bezugspersonen unter Druck setzen kann.
Erpressung, Gewalt, Druck
Sie sind manipulativ und unberechenbar: Wenn Kinder sich ihren Eltern gegenüber missbräuchlich verhalten, stecken Betroffene oft im Zwiespalt.
Diese Form des Missbrauchs ist nicht auf bestimmte soziale Schichten oder Bildungsniveaus beschränkt. Sie kann in jeder Familie auftreten und psychische Probleme vertiefen und fördern.
Die Gründe für solche Verhaltensweisen sind vielfältig und reichen von Nachahmung gesehener Gewalt bis hin zu psychischen Störungen bei den Jugendlichen. Betroffene Eltern stehen dieser Herausforderung oft hilflos gegenüber.
Zwischen Liebe und Furcht: Das emotionale Dilemma
Eltern fühlen sich ihrem Kind gegenüber trotz allem verpflichtet und liebevoll verbunden, selbst wenn sie Opfer von dessen Aggressionen werden. Diese ambivalenten Gefühle verstärken häufig das Schweigen über das erlebte Leid.
Auch um das Bild einer heilen Familie zu bewahren, legen Betroffene oft alles daran, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt. Sie stehen unter gesellschaftlichem Druck.
Das macht es schwerer, nach Hilfe anzunehmen oder gar einzufordern. Der innere Konflikt zwischen elterlicher Fürsorgepflicht sowie Selbstschutz bedarf sensibler Unterstützung.
Hilfe suchen: Der schwierige Weg aus der Krise
Fachleute betonen die Wichtigkeit einer frühzeitigen Intervention. Therapeutische Massnahmen können dabei helfen, das gestörte Familienverhältnis wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Es geht darum, gemeinsam mit allen Beteiligten an Lösungsstrategien zu arbeiten und neue Kommunikationswege innerhalb der Familie zu eröffnen. Die Inanspruchnahme professioneller Hilfe stellt für viele einen grossen Schritt dar.
Auch wenn dieser Schritt mit Scham oder Ängsten verbunden ist, ist er wichtig. Denn er ist oftmals der einzige Ausweg aus einem Teufelskreis.