Warum Sie Babypuder besser meiden

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Am 10.10.2024 - 06:33

Traditionelles, talkumhaltiges Babypuder geniesst seit längerem keinen guten Ruf mehr. Woran das liegt und welche Alternativen Sie für Ihr Baby nutzen können.

Babypuder auf blauem Hintergrund
Talkumhaltiges Babypuder geniesst schon seit geraumer Zeit keinen guten Ruf mehr. - Depositphotos

Talkum oder Talk ist ein extrem weiches Mineral, das jahrzehntelang zur Feuchtigkeitsaufnahme und Reibungsreduktion auf Babypos verwendet wurde. In den letzten Jahren jedoch wird traditionelles Babypuder in Studien immer wieder mit Krebs in Verbindung gebracht.

Und auch Klagen gegen die Hersteller nehmen stetig zu. Im Jahr 2020 gab Johnson & Johnson sogar bekannt, den Verkauf von talkbasiertem Puder in Kanada und den USA einstellen zu wollen.

Baby eingepudert
Immer mehr Hersteller verzichten in ihren Produkten auf Talk. Die Sicherheit unserer Kleinsten soll schliesslich an erster Stelle stehen. - Depositphotos

Die Sorge um die Sicherheit der Produkte ist nach wie vor bei vielen Eltern verständlicherweise gross. Doch was macht Babypuder so gefährlich?

Vorsicht vor Talkum: Warum es gefährlich sein kann

Talk wird oft in der Nähe von Asbest in Bergwerken gefunden. Da diese beiden Minerale eng miteinander verbunden sind, lässt sich Asbest nicht vom kontaminierten Talk trennen.

Obwohl bekannt ist, dass Asbest Krebs verursacht, ist dies nicht der einzige Übeltäter; selbst reines Talk gilt als unsicher für die Anwendung im Intimbereich. Die Talkpartikel, welche sich nur sehr langsam auflösen, können sich bis in den oberen Fortpflanzungstrakt bewegen und dort Entzündungen hervorrufen, die wiederum Krebswachstum begünstigen.

Küchenhelfer als Alternative: Mais- und Reisstärke

Wenn Sie nach einem Ersatz für traditionelles Babypuder suchen, gibt es einige sichere, talkfreie Alternativen im Babypflegesortiment der Drogerien. Oder schauen Sie doch mal in Ihre Küche – denn Maisstärke, direkt aus der Backwarenabteilung, ist ebenfalls eine gute Option.

Sie ist günstig, leicht verfügbar und hilft Feuchtigkeit aufzunehmen und Scheuern zu reduzieren.

Maisstärke Puder
Vorsicht: Bei Hefepilzinfektionen oder Ausschlägen kann Maisstärke die Symptome verschlimmern. - Depositphotos

Ähnlich effektiv ist übrigens Reisstärke. Sie hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei der Linderung von Hautirritationen im Windelbereich helfen.

Stellen Sie selbst Babypuder her

Wenn Sie die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe haben wollen und gern etwas mehr Zeit investieren möchten, können Sie selbst talkumfreies Puder herstellen. Geben Sie hierfür eine 3/4 Tasse Kaolin-Tonerde, 1/4 Tasse Arrowroot-Stärke oder GMO-freie Maisstärke sowie 2 Esslöffel Calendula-Pulver in eine Schüssel.

Verrühren Sie die Zutaten sorgfältig miteinander und füllen Sie die fertige Mischung in eine alte Babypuder-Tube oder einen Puderzuckerstreuer. Unser Tipp: Für Babys ab drei Monaten können Sie drei Tropfen Kamillenöl hinzufügen, um einen angenehmen Duft zu erzeugen.

Windelwechseln Baby
Mit einem selbstgemachten Babypuder wird das Windelwechseln (fast) zum Vergnügen. - Depositphotos

Die selbstgemachte Alternative ist sicherer als talkumhaltiges Babypuder und lässt sich auf ähnliche Weise anwenden. Tragen Sie eine dünne Schicht auf die saubere, trockene Haut auf, besonders nach dem Baden oder Windelwechseln.

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