Sind Schnuller Fluch oder Segen für Ihr Baby?
Baby-Schnuller spalten die Gemüter vieler. Sind sie wirklich Segen für das kleine Kind oder sollte besser davon abgesehen werden?
Jeder Elternteil hat die leidenschaftliche Diskussion um den Gebrauch von Schnullern erlebt. Viele sind sich uneinig, ob diese kleinen Stücke Plastik bloss eine Bequemlichkeit oder eine echte Hilfe sind.
Die Wahrheit ist wahrscheinlich irgendwo dazwischen, aber wir konzentrieren uns auf einige zentrale Punkte, um Licht ins Dunkel zu bringen. Einerseits gibt es Babys, die einen sehr starken Saugbedarf haben.
Dieser Bedarf wird oft durch das Stillen gestillt, doch viele gestillte Babys müssen trotzdem noch an ihren Daumen saugen. Obwohl der Daumen eine natürlichere Wahl als ein Schnuller ist, gibt es einen Punkt, in dem der Schnuller triumphiert.
Empfehlungen und ihre Auswirkungen
Kürzlich gaben Hersteller von Beruhigungssaugern Vollgas in ihrer Produktion und Werbung nach einer Empfehlung der Amerikanischen Akademie für Kinderheilkunde (AAP).
Sie empfahl ausdrücklich den Einsatz von Schnullern beim Mittagsschlaf und zur Nacht während des ersten Lebensjahres eines Kindes.
Der Grund dafür ist, dass die Schnuller das Risiko vom plötzlichen Kindstod (SIDS) reduzieren können.
Vorsicht vor Saugverwirrung
Allerdings sollten bei gestillten Säuglingen Schnuller erst nach vier Wochen eingeführt werden. Vorher sollte das Stillen gut etabliert sein, sodass der Schnuller keine Saugverwirrung verursacht.
Künstliche Brustwarzen sind – bei Flaschen und bei Schnullern – für ein Baby leichter zu fassen als echte Brustwarzen. Dies kann dann dazu führen, dass Säuglinge Schwierigkeiten haben, richtig an der Brust anzudocken.
SIDS: Was Experten aus verschiedenen Perspektiven sagen
Einige Still-Fachleute stellen jedoch diese Empfehlung in Frage. Sie argumentieren, dass das SIDS-Risiko mit einer natürlichen Methode minimiert werden kann.
Mutter-Kind-Nähe und nächtliches Stillen helfen dem Baby dabei, sich zu wecken und nicht in einen allzu tiefen Schlaf zu fallen. Das sind beides sehr wichtige Faktoren zur Prävention von SIDS.
Trotzdem raten die meisten Expertinnen weiterhin vom Gebrauch eines Schnullers ab – selbst nachdem das Stillen gut etabliert ist.
Nächtliches Stillen ist wichtig
Häufiges nächtliches Stillen fördert die Milchproduktion und bleibt auch lange nach dem ersten Monat eine Notwendigkeit.
Schnuller könnten den nächtlichen Hunger des Babys unterdrücken, was zu einer schlechten Gewichtszunahme führen kann.
Abschied vom Schnuller
Es ist einfacher, ein Kind vom Schnuller zu entwöhnen als vom Daumenlutschen. Der Schnuller ist nicht ständig präsent und verlockend, er kann weggeworfen werden und das Kind lernt, ohne ihn auszukommen.
Ein weiteres wichtiges Element betrifft die Materialien eines Schnullers; viele enthalten Bisphenol A (BPA), einen Stoff mit hormonähnlicher Wirkung. Darüber hinaus können Latexschnuller geringe Mengen Nitrosamine abgeben – eine krebserregende Substanz.
Silikon-Schnullern wurde lange Zeit Bedenkenlosigkeit zugesprochen, doch nun stehen auch sie im Verdacht, schädliche Inhaltsstoffe aufzuweisen. Als sicher gelten momentan nur Natursutten-Gummischnuller; sie sind frei von synthetischen Zusatzstoffen oder Beimischungen.
Allerdings empfiehlt es sich, diese alle fünf bis sieben Wochen auszutauschen um ihre Sicherheit zu gewährleisten.