Ist Pucken gut für das (weinende) Baby?

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Ihr kleiner Schatz kommt aus dem Weinen gar nicht mehr raus? Pucken, das stramme Einwickeln des Babys, soll hier helfen. Doch gibt es auch Risiken?

Swaddling baby
Pucken soll weinende Babys beruhigen. - Depositphotos

Ihr Baby weint, und sie fühlen sich hilflos. Oft sind es Überstimulation, Müdigkeit oder der Verlust des geborgenen Gefühls aus dem Mutterleib, die Unruhe verursachen.

Der Wechsel von der Geborgenheit des Mutterleibs in die weite Welt kann überwältigend sein. Plötzliche Bewegungen und ungewohnte Reize können Ihr Neugeborenes verunsichern und zum Weinen bringen.

In solchen Momenten sehnt sich Ihr Schatz nach Sicherheit und Geborgenheit. Pucken kann diese vertraute Enge nachahmen und Ihrem Kleinen helfen, sich zu beruhigen.

Was genau ist Pucken eigentlich?

Pucken, auch bekannt als Swaddling, ist eine bewährte Methode, um Neugeborene zu beruhigen und ihren Schlaf zu fördern. Es handelt sich dabei um das stramme Einwickeln in eine Decke, was die Bewegung von Armen und Beinen einschränkt.

Dies erinnert an die Enge im Mutterleib und wirkt auf viele Säuglinge beruhigend. Dieser Effekt ist insbesondere bei der sogenannten Moro- oder Erschreckreaktion hilfreich – einem Reflex, bei dem Arme und Beine unkontrolliert zucken.

Diese Reaktion tritt sowohl während des Wachseins als auch im Schlaf auf. Das feste Einwickeln kann diesen Reflex dämpfen und so den Schlaf verlängern.

Pucken will gelernt sein

Obwohl das Pucken eine einfache Technik scheint, gibt es einige Sicherheitsaspekte zu beachten. Die Beine sollten nicht so fest eingewickelt werden, dass sie komplett unbeweglich sind.

Sie sollten frei sein, nach oben und aussen bewegt werden können. Die Arme werden fest, aber nicht zu eng entweder gerade am Körper oder über der Brust gekreuzt eingebunden.

Baby Schwester
Das Pucken simuliert Babys Aufenthalt im Mutterleib. - Pixabay

Zu starker Druck auf die Brust sollte vermieden werden. Ein gepucktes Baby darf niemals auf dem Bauch schlafen gelegt werden, denn sonst droht Erstickungsgefahr.

Pucken nur zur Beruhigung und für den Schlaf

Achten Sie zudem darauf, dass das Baby nicht überhitzt wird. Manchmal reicht eine Windel unter der Decke aus.

Pucken sollte nur zum Beruhigen oder für den Schlaf verwendet werden. Es muss beendet werden, sobald das Baby anfängt, sich zu drehen oder kurz davor ist.

Dies verhindert, dass es sich auf den Bauch rollt und dort feststeckt, ohne atmen zu können.

Risiken des Puckens

Beim Pucken bestehen einige potenzielle Risiken für das Nervensystem des Babys: Zu enges Pucken kann die natürliche Bewegung des Babys stark einschränken. Dies kann dazu führen, dass Nerven abgeklemmt oder komprimiert werden.

Pucken Baby
Viele Experten raten aufgrund erhöhter Risiken vom Pucken ab. - Depositphotos

Bei zu festem Pucken besteht zudem die Gefahr, dass das Baby nicht tief genug Luft holen kann, um zu schreien. Dies kann die Atmung beeinträchtigen und Stress für das Nervensystem bedeuten.

Manche Babys wehren sich zunächst gegen das Pucken und werden dann besonders ruhig. Auf Dauer deutet das auf eine tiefe Frustration hin, die das Nervensystem negativ beeinflussen könnte.

Es ist wichtig, beim Pucken sehr vorsichtig vorzugehen und auf Anzeichen von Unbehagen zu achten.

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