Honig und Babys - ein gefährliches Duo
Honig ist nicht immer so harmlos, wie es den Anschein hat. Vor allem für unsere Kleinsten birgt das Naturprodukt eine unsichtbare potenzielle Gefahr.
Die süsse Verlockung von Honig ist für viele Menschen ein Genuss, doch für Babys kann er eine ernsthafte Gefahr darstellen. Im ersten Lebensjahr sind Säuglinge besonders anfällig für bestimmte Bakterien, die in Honig vorkommen können und zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen können.
Die Gefahr lauert in winzigen Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum, die natürlicherweise im Honig vorkommen. Diese Sporen produzieren ein Gift, das der noch unreife Verdauungstrakt unserer Babys nicht bekämpfen kann.
Vorsicht vor Säuglingsbotulismus
Die Folge dieser Toxinwirkung ist der sogenannte Botulismus. Botulismus ist eine seltene, aber ernste Vergiftung, die durch das Bakterium Clostridium botulinum verursacht wird.
Die Bakterien produzieren ein starkes Gift, das als Botulinumtoxin bekannt ist. Botulismus kann zu schweren neurologischen Symptomen führen, einschliesslich Muskelschwäche, Sehstörungen, Schluckbeschwerden und Atemproblemen.
Es erfordert sofortige medizinische Aufmerksamkeit, da es lebensbedrohlich sein kann. Vor allem für Säuglinge, die besonders anfällig sind.
Ist jeder Honig gefährlich?
Enthält jeder Honig das gefährliche Bakterium? Eine National Library of Medicine Studie von 2018 ergab, dass zwei Prozent aller untersuchten Proben tatsächlich die gefährlichen Sporen enthielten.
Die Empfehlung lautet daher: Kein Honig für Kinder unter einem Jahr. Aber was ist mit gekochtem oder pasteurisiertem Honig?
Leider sind diese Varianten ebenfalls nicht sicher. Der Grund: Die robusten Sporen können erst durch zehnminütiges Kochen abgetötet werden.
Honig auch in verarbeiteten Lebensmitteln vermeiden
Auch Produkte wie Honigmüsli oder Honigkekse sollten gemieden werden. Denn auch hier reicht die Erhitzung während des Herstellungsprozesses oft nicht aus, um alle Botulismussporen abzutöten.
Was aber, wenn Ihr Baby bereits Honig gegessen hat? In den meisten Fällen ist alles in Ordnung, aber bei Verdacht auf Symptome sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Dürfen stillende Mütter Honig zu sich nehmen?
Für stillende Mütter ist der Verzehr von Honig unbedenklich. Ein voll entwickeltes Immunsystem kann mit den Bakteriensporen problemlos umgehen, und sie werden auch nicht über die Muttermilch übertragen.
Honighaltige Salben zur Pflege der Brustwarzen sind ebenfalls in Ordnung. Voraussetzung ist, dass der verwendete Honig bestrahlt und damit sterilisiert wurde.
Es empfiehlt sich jedoch immer, solche Cremes vor dem Stillen abzuwischen.
Honig für Kinder ab einem Jahr
Erst ab dem Alter von einem Jahr ist das Verdauungssystem eines Kindes in der Regel reif genug, um Honig sicher zu verarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt kann Honig in kleinen Mengen als natürliche Süssungsalternative in die Ernährung eingeführt werden.
Honig bietet für ältere Kinder eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, wenn er in Massen konsumiert wird. Er enthält nicht nur natürliche Zucker, die als Energiequelle dienen, sondern auch Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen können.
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Honig ist seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung, die ihn zu einem beliebten Hausmittel bei Husten und Halsschmerzen macht. Studien haben gezeigt, dass Honig die Absonderung von Schleim reduzieren und den Hustenreiz lindern kann, was besonders nützlich ist, wenn Kinder erkältet sind