Ferber-Methode: Segen oder Fluch für den Baby-Schlaf?
Sie möchten Ihr Kind zum Schlafen? Die «Ferber-Methode» wird vielen als DIE Lösung verkauft, doch ist sie angebracht?
Die Ferber Methode, eine umstrittene Schlaftrainingsmethode für Babys, polarisiert Eltern und Experten gleichermassen. Während einige sie als effektives Hilfsmittel zur Förderung des selbständigen Schlafens betrachten, sehen andere darin eine potenzielle Quelle emotionaler Belastung.
Wir stellen Sie Ihnen genauer vor.
So funktioniert die Methode
Das Baby wird am Abend in sein Bett gelegt. Beginnt es dann zu weinen, verlassen die Eltern das Zimmer. In regelmässigen Abständen kommen die Eltern nun zurück in den Raum, doch weder wird das Baby beruhigt noch auf den Arm genommen.
Die zeitlichen Abstände, in denen die Eltern abends ins Kinderzimmer kommen, werden Tag für Tag gesteigert.
Die Vorteile der Ferber-Methode
Die Ferber-Methode kann positive Auswirkungen auf das Schlafverhalten von Babys haben. Nach dem Training schlafen viele Kinder schneller ein und wachen nachts seltener auf, was die Schlafqualität verbessert
Eltern berichten häufig von entspannteren Nächten, was zu einem besseren Familienklima führt. Eine australische Studie zeigt, dass die Methode keine negativen Auswirkungen auf die emotionale Entwicklung der Kinder hat.
Zudem kann die Ferber-Methode auch das Wohlbefinden der Eltern fördern, indem sie deren Schlafprobleme lindert. Dies kann insbesondere Müttern helfen, die unter Schlafmangel und Stress leiden.
Experten warnen vor Risiken
Die Ferber-Methode wird oft kritisiert, da sie das Vertrauen zwischen Eltern und Kind beeinträchtigen kann. Kinder, die allein gelassen werden, könnten Angst entwickeln und glauben, dass ihre Bedürfnisse nicht ernst genommen werden.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass das Schreien zu langfristigen emotionalen Problemen führen kann. Studien deuten darauf hin, dass Babys, die häufig schreien gelassen werden, unter erhöhten Trennungsängsten und Verhaltensauffälligkeiten leiden können.
Eltern empfinden häufig Schuldgefühle, wenn sie ihre Kinder weinen lassen, was zu zusätzlichem Stress führt. Diese emotionalen Belastungen können sich negativ auf die gesamte Familiendynamik auswirken und das Wohlbefinden der Eltern beeinträchtigen.
Alternative Möglichkeiten nutzen
Es gibt mehrere sanfte Alternativen zur Ferber-Methode, die Eltern helfen können, ihren Babys das Schlafen zu erleichtern. Eine beliebte Methode ist das „Controlled Comforting“, bei dem Eltern auf das Weinen des Babys mit kurzen Wartezeiten reagieren, um dem Kind zu ermöglichen, sich selbst zu beruhigen.
Eine weitere Option ist die „Camping Out“-Methode, bei der ein Elternteil anfangs im Zimmer bleibt und das Baby beruhigt, bis es einschläft. Diese Methode fördert das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, da das Kind nicht allein gelassen wird.
Zusätzlich können regelmässige Schlafrituale und eine angenehme Schlafumgebung dazu beitragen, dass Babys leichter einschlafen. Dazu gehören beruhigende Aktivitäten wie Vorlesen oder sanfte Massagen vor dem Schlafengehen.