Toxische Beziehungen bei Jugendlichen: Warnsignale erkennen
Missbrauch, körperlich sowie emotional, ist auch bei jungen Paaren weit verbreitet. So können Sie Ihrem Teenie in einer toxischen Beziehung helfen.
Toxische Beziehungen können für Jugendliche verheerende Auswirkungen auf ihr emotionales und psychisches Wohlbefinden haben. Leider sind Gewalt und Missbrauch in jugendlichen Partnerschaften weit verbreitet.
So wird vermutet, dass fast ein Drittel aller Jugendlichen Opfer von Missbrauch durch ihren Partner werden. Das betrifft Jungen wie Mädchen. Oft sind sich Teenager der schädlichen Dynamiken jedoch nicht bewusst, die ihre Entwicklung beeinträchtigen können.
Eltern und Bezugspersonen spielen daher eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Warnsignale frühzeitig zu erkennen. Indem sie aufmerksam sind und offene Gespräche führen, können sie ihren Teenagern helfen, gesunde Beziehungen zu fördern.
Gewalt in Beziehung steigt
Laut der US-Website «Familydoctor.org» erleben junge Frauen im Alter von 16 bis 24 Jahren die höchste Rate an Gewalt. Und zwar durch den eigenen Partner.
Viele Teenager melden diese Vorfälle nicht. Sie haben einfach Angst oder schämen sich zuzugeben, dass sie missbraucht werden.
Einige begreifen vielleicht nicht einmal, was ihnen da passiert. Für manche Jugendliche kann Missbrauch daher auch wie Liebe wirken.
Vorsicht vor ungesunder Eifersucht
Aber exzessive Eifersucht, kontrollierendes Verhalten und Gewalt bedeuten niemals Liebe. Eine wirklich liebevolle Beziehung ist eine, in der beide Partner sich respektiert und unterstützt fühlen.
Bedauerlicherweise haben Teenager in ihrem Alter zu wenig Lebenserfahrung, um die Qualität einer Beziehung zu erkennen. Deswegen stürzen sich auch so viele in ihr eigenes Unglück, ohne dass es ihnen bewusst ist.
Die vielen Gesichter des Missbrauchs
Missbrauch kann viele Formen annehmen: körperlich, verbal sowie emotional.Und natürlich gehört auch der sexuelle Missbrauch dazu. Grundsätzlich kann jede Art von ungewolltem Kontakt oder Verhalten als missbräuchlich angesehen werden.
Gut möglich, dass ein Teenager in einer ungesunden Beziehung steckt, wenn er einen extrem eifersüchtigen oder besitzergreifenden Partner hat. Es kann aber auch genauso gut sein, dass er sich nicht deshalb, sondern aus anderen Gründen abkapselt.
Daher ist es relevant, auf weitere Warnsignale zu achten. Unerklärliche Blutergüsse oder Prellungen am Körper können Hinweise auf Missbrauch sein.
Wie Sie Ihren Teenager darauf ansprechen können
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind in einer missbräuchlichen Beziehung ist, können Sie helfen. Es ist jedoch nicht immer die beste Lösung, sofort einzugreifen und das Problem lösen zu wollen.
Stattdessen sollten Sie in einer ungezwungenen Situation behutsam vorfühlen und Ihrem Kind erläutern, wie Sie die aktuelle Situation wahrnehmen. Hören Sie genau zu, was Ihr Kind Ihnen zu sagen hat und schenken Sie seinen Worten Gehör.
Ausserdem ist es extrem wichtig, niemals den Partner Ihres Teenagers zu verurteilen, sondern nur dessen Verhalten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Ihr Kind sich Ihnen gegenüber gänzlich verschliesst.
Bieten Sie Ihrem Kind Unterstützung und Beistand an. Die Sicherheit sollte immer an oberster Stellen. Betonen Sie daher gegenüber Ihrem Kind immer wieder klar und deutlich, dass Missbrauch keine Liebe ist. Und es keine Schande ist, darüber zu reden.