Proteinshake statt Mittagessen? Das sagen Experten
Der nächste Arnold Schwarzenegger werden – viele Teenager begeistern sich für das Bodybuilding. Gerade die beliebten Proteinshakes sind aber problematisch.
Proteinpulver als Nahrungsergänzungsmittel ist ein kontroverses Thema. Im Bereich Fitness und Bodybuilding gehören die Eiweiss-Shakes aber für viele wie selbstverständlich dazu.
Doch mittlerweile mehren sich die Stimmen unter Ärzten, die warnen, dass die Nahrungsergänzungsmittel insbesondere Jugendlichen wahrscheinlich mehr schaden als nützen.
Die Annahme, dass man durch die normale Ernährung nicht genügend Proteine bekomme, sei – so betonen die Mediziner – ein Irrglaube.
Jugendliche und Proteinpulver: Die Besorgnis wächst
In den USA scheint der Trend rund um die Proteinpulver besonders verbreitet zu sein. Kein Wunder, schliesslich sind die Vereinigten Staaten seit jeher die Heimat des Bodybuildings.
Laut einer neuen Studie des C.S. Mott Children's Hospital nehmen rund 40 Prozent der Jugendlichen regelmässig Proteinshakes zu sich. Überwiegend handelt es sich dabei um männliche Teenager, die den muskelbepackten Idolen nacheifern.
Während die Buben die Nahrungsergänzungsmittel zum Aufbau von Muskelmasse konsumieren, setzen Mädchen hingegen zur Gewichtsreduktion auf die kritisch betrachteten Pulver.
Warum noch mal essen ...?
Eine Kinderärztin und Ernährungsspezialistin der Cleveland Clinic Children's in Ohio warnte, dass ein hoher Konsum an Proteinergänzungen zu Dehydration führen könne. Dies sei für die Nieren gefährlich.
In den USA besteht zudem die Gefahr, dass die Eiweisspulver potenziell schädliche Substanzen enthalten. Die US-amerikanische Food and Drug Administration prüft die Proteinpulver nicht vor Markteinführung.
Nicht zu unterschätzen ist zudem die Gefahr, dass die normale Ernährung vernachlässigt wird.
Gesunde Ernährung kann mehr als Proteinshakes
«Solange der Eiweissbedarf durch die Shakes gedeckt ist, ist die übrige Ernährung weniger wichtig» – so lautet die verhängnisvolle Annahme vieler Jugendlicher. Das kann dazu führen, dass Teenager ungesunde Ernährungsgewohnheiten entwickeln und zu wenig Vitamine, Ballaststoffe oder gesunde Fette zu sich nehmen.
Wer dagegen seinen Proteinbedarf durch natürliche, unverarbeitete Lebensmittel deckt, steht deutlich besser da. Linsen, Fleisch, Fisch, Nüsse oder Käse enthalten dazu weitere essenzielle Nährstoffe.
Die Empfehlung der Mediziner lautet daher: Fitnessbegeisterte Jugendliche und ihre Eltern sollen nach ausgewogenen Lebensmitteln suchen, die neben Protein auch andere wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe enthalten. Das ist deutlich gesünder und gleichzeitig günstiger.