Teenie-Verhalten - eine Frage des Erziehungsstils?
Ob autoritär, permissiv oder vernachlässigend: Der Erziehungsstil formt die Art und Weise, wie Teenager mit Herausforderungen umgehen.
Der Erziehungsstil, den Eltern wählen, hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung und das Verhalten ihrer heranwachsenden Kinder. Besonders in der herausfordernden Phase der Teenagerjahre zeigt sich, wie die jahrelang praktizierten Erziehungsmethoden das Verhalten, die Einstellungen und die emotionale Reife der Jugendlichen geprägt haben.
Wir stellen drei typische Stile und ihre Konsequenzen vor.
Leistungsorientierte Erziehung
Das Kind soll erfolgreich sein: Das wünschen sich alle Eltern. Doch manche setzen ihren Nachwuchs mit unrealistischen Erwartungen unter Druck.
Sei es in Bezug auf schulische Leistungen oder sportliche Erfolge. Solch ein leistungsorientierter Erziehungsstil kann dazu führen, dass sich Jugendliche minderwertig fühlen und Angst vor Misserfolgen entwickeln.
Es fällt ihnen schwer, einen Verlust zu verkraften und anzuerkennen, dass sie auch ohne sofortige Erfolge wertvoll sind.
Wenn Eltern zu Freunden werden: Der Kumpeltyp
Ein harmonisches Familienleben ist erstrebenswert, doch es sollte nicht auf Kosten der elterlichen Autorität gehen.
Einige Eltern neigen dazu, ihre Kinder eher als Freunde zu behandeln. Sie vernachlässigen dabei oft die Durchsetzung von Regeln und Konsequenzen.
Das Ergebnis ist oft folgenschwer: Jugendliche beginnen, Grenzen zu missachten. Nicht nur die der Eltern, sondern auch solche, die andere Autoritätspersonen setzen. Dazu gehören zum Beispiel Lehrer.
Die unsichtbaren Fäden des Helikopter-Elternteils
Stellen Sie sich vor: Sie haben einen Boss, der Sie beobachtet, endlose Vorschläge macht und jede Stunde nachhakt.
Klingt nervenaufreibend? Genau so fühlen sich viele Jugendliche unter dem wachsamen Auge eines sogenannten Helikopter-Elternteils.
Das ständige Kontrollieren und Mikromanagen kann nicht nur die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind belasten. Es kann auch dessen Selbstvertrauen untergraben und seine sozial-emotionale Entwicklung hemmen.
Erziehungsstile hinterfragen: Der Schlüssel zu einer gesunden Beziehung
Es ist klar, dass das Verhalten unserer Kinder das Produkt vieler Einflüsse ist. Wenn jedoch unsere Teenager einige der oben beschriebenen Eigenschaften zeigen, lohnt es sich zu überlegen, ob unser Erziehungsstil dazu beiträgt.
Eine gesunde Portion Selbstreflexion kann uns helfen, unseren Kurs anzupassen und eine noch bessere Zukunft für unsere Familie zu gestalten.
Vor allem aber steht die Entwicklung Ihres Kindes im Vordergrund: Helfen Sie Ihrem Teenager dabei, mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein und Sicherheit erwachsen zu werden.
Und bedenken Sie: Perfekte Eltern gibt es nicht ‒ und diesen überhöhten Anspruch sollten Sie auch nicht Ihrem Teenager gegenüber haben.