Wunschkind erwünscht: Wie lange dauert es, schwanger zu werden?

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 26.12.2023 - 15:48

Sie sehnen sich nach Nachwuchs? Wir sprechen mit einem Gynäkologen und klären auf, welche Faktoren bei der Entstehung eines Babys eine Rolle spielen.

Paar mit Schwangerschaftstest
Ein positiver Schwangerschaftstest wird oft sehnlichst erwartet. - Depositphotos

Die Frage «Wie lange dauert es, bis man schwanger wird» ist so individuell wie wir Menschen selbst. Verschiedene Faktoren wie Alter, Verhütungsmethoden, Gewicht, Substanzmissbrauch und Stress können den Prozess der Empfängnis beeinflussen.

Warum Schwangerschaft keinem Schema F folgt

Eine allgemeingültige Strategie zum Schwangerwerden gibt es nicht. Daher kann auch keine genaue Zeitangabe gemacht werden. Wenn Sie Probleme haben, schwanger zu werden, sind Sie damit nicht allein – das passiert häufig.

Paar mit negativem Schwangerschaftsstest
Bis zu einem positiven Schwangerschaftstest kann es mehrere Monnate dauern. - Depositphotos

Laut der US-Website «Thebump.com» steht eine von sieben Frauen vor Herausforderungen beim Kinderwunsch. Die meisten Paare empfangen innerhalb von sechs Zyklen mit geplantem Geschlechtsverkehr ein Kind.

Wann beginnt eine Schwangerschaft wirklich?

Selbst wenn Sie zu dem kleinen Prozentsatz von Frauen gehören, die bereits im ersten Zyklus schwanger werden, muss man bedenken: Eine Schwangerschaft beginnt nicht am Tag des Geschlechtsverkehrs.

Es kann bis zu sechs Tage dauern, bis Spermium und Eizelle sich vereinen. Und weitere sechs bis zehn Tage, bis diese befruchtete Eizelle sich in der Gebärmutter einnistet.

Die Schwangerschaft beginnt offiziell erst, wenn die Hormone freigesetzt werden, die eine Schwangerschaft unterstützen.

Verhütungsmittel absetzen: Wann kann ich schwanger werden?

Nach dem Absetzen der meisten Verhütungsmethoden signalisiert eine regelmässige Periode meistens die Bereitschaft des Körpers zur Empfängnis. In extremen Fällen kann das jedoch bis zu 18 Monate dauern.

Anti-Baby-Pille
Nach dem Absetzen der Pille muss sich der Zyklus erst normalisieren. - Depositphotos

Dr. Heather Bartos, Chefärztin der Gynäkologie am Texas Health Presbyterian Hospital in Denton, Texas, erläutert dazu gegenüber «Thebump.com» Folgendes: Die meisten Frauen menstruierten recht schnell wieder normal. Das bedeute, sie ovulierten regelmässig und erhöhten damit ihre Chancen auf eine Schwangerschaft.

Alter: Der unsichtbare Gegner im Kampf um den Kinderwunsch

Laut Bartos werden 85 Prozent der Frauen in ihren Zwanzigern und Dreissigern innerhalb eines Jahres schwanger. Vorausgesetzt, sie hätten keine gravierenden gesundheitlichen Probleme.

Für Frauen in den Vierzigern sehe es anders aus, erklärt Dr. Bartos. Es sei zwar nicht so, dass es länger dauere schwanger zu werden. Es könnte jedoch einfach sein, dass in dem Alter nicht genug qualitativ hochwertige Eizellen vorhanden seien.

Alkohol- und Nikotinkonsum: Gift für den Kinderwunsch

Rauchen ist bekanntlich mit Fruchtbarkeitsproblemen verbunden und kann zudem eine vorzeitige Menopause, Schäden am Gebärmutterhals und an den Eileitern verursachen. Laut «Reuters.com» ist die Wahrscheinlichkeit für Unfruchtbarkeit bei Raucherinnen um 14 Prozent höher als bei Nichtraucherinnen.

Schlafstörungen
Alkohol fördert Schlafstörungen. (Symbolbild) - Depositphotos

Auch übermässiger Alkoholkonsum kann das Risiko von Ovulationsstörungen erhöhen, was wiederum die Zeitspanne bis zur Empfängnis verlängert.

Gewicht: Ein Balanceakt für den Kinderwunsch

Sowohl Übergewicht als auch Untergewicht können sich negativ auf die Ovulation einer Frau auswirken. Wenn Sie übergewichtig sind, wird mehr Östrogen produziert als nötig. Das kann die Regelmässigkeit der Ovulation beeinflussen.

Im Gegensatz dazu kann starkes Untergewicht zu einem Mangel an Östrogenproduktion führen und ebenfalls das Gleichgewicht der Ovulation stören.

Stress: Der gefürchtete Feind des Kinderwunsches

Es ist allgemein bekannt, dass Stress den Zyklus einer Frau verändern kann. Eine Studie der «University of Louisville» ergab in dem Zusammenhang: Frauen, die während ihres Eisprungfensters gestresst waren, wurden in jenem Monat etwa 40 Prozent weniger wahrscheinlich schwanger.

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