Umweltverschmutzung als Faktor für Depressionen bei Müttern?
Neue Forschungen deuten darauf hin, dass Luftschadstoffe während der Schwangerschaft postpartale Depressionen bei frischgebackenen Müttern verlängern können.
Ein Team von Wissenschaftlern der University of Southern California (USC) untersuchte die Luftqualität in den Wohngebieten von schwangeren Frauen im Grossraum Los Angeles.
Sie begleiteten mehr als 350 Frauen im Zeitraum zwischen 2015 und 2023. Anschliessend beobachteten die Forscher den psychischen Gesundheitszustand dieser Frauen noch bis zu drei Jahren nach der Geburt der Kinder.
Schwangere durch Luftverschmutzung gefährdet
Das erschütternde Ergebnis: Jene Frauen, die während ihres zweiten Trimesters hohen Konzentrationen an Stickstoffdioxid und Schmutzpartikeln ausgesetzt waren, entwickelten fast viermal so wahrscheinlich eine Depression. Und das bis zu drei Jahre nach ihrer Schwangerschaft.
Schlechte Luftqualität wurde als einer von mehreren Faktoren identifiziert, die mit postnataler Depression in Verbindung stehen.
Diese psychische Erkrankung ist oft mit intensiven Gefühlen von Traurigkeit und Schwierigkeiten beim Bindungsaufbau mit einem Neugeborenen verbunden.
Postpartale Depression und Luftverschmutzung
Verkehrsbedingte Luftverschmutzung ist eine unausweichliche Realität für viele Mütter weltweit. In der Luftqualitätsstudie der USC-Forscher berichteten mehr als 17 Prozent der begleiteten Frauen über depressive Symptome.
Diese traten ein bis zwei Jahre nach der Geburt auf und stehen nach Ansicht der Forscher im Zusammenhang mit der Schadstoffbelastung in der Luft. Etwa 13 Prozent der Frauen litten auch nach drei Jahren noch unter diesen Symptomen.
Luftverschmutzung als unsichtbare Bedrohung für geistige Gesundheit?
Die Studie der University of Southern California steht nicht alleine da. Die Wissenschaftler schliessen sich einer wachsenden Zahl von Forschern an, die Luftverschmutzung mit Depressionen in Verbindung bringt.
Auch Angstzustände, kognitiver Verfall und andere neurologischen Erkrankungen könnten durch schlechte Luftqualität begünstigt werden. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Untersuchung von Luftqualität im Zusammenhang mit Gesundheitsfragen.