Tabu-Thema: Wenn das Geschlecht des Babys Enttäuschung auslöst

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 11.12.2023 - 15:50

Es ist ein Junge! Doch statt sich darüber zu freuen, spüren manche werdende Eltern bei der Enthüllung des Geschlechts Enttäuschung. Ist das normal?

Gender Reveal Party
Nicht immer löst das Geschlecht des Babys pure Freude aus. - Depositphotos

Die Freude über die bevorstehende Geburt eines Kindes kann durch eine unerwartete Emotion getrübt werden – der Enttäuschung über das Geschlecht des Babys. Dies ist ein Tabuthema, doch es ist real und weit verbreiteter als man denkt.

Bei der Bekanntgabe des Geschlechts sind Schwangere nicht selten verwirrt. Überglücklich über die frohe Nachricht des Geschlechts, gesellt sich bei vielen werdenden Müttern noch ein anderes Gefühl dazu. Enttäuschung.

Traurige Schwangere
Enttäuschung bei Schwangeren ist nicht selten. - Depositphotos

«Ich hatte mir immer eine Tochter gewünscht. Mit meiner Mutter verband mich eine enge Beziehung und so hoffte ich insgeheim auch auf diese besondere Bindung mit einer Tochter.», berichtet eine werdende Mami auf der Webseite Motherly.

Ein Tabu-Thema: Enttäuschung über das Geschlecht des Babys

Die Enttäuschung über das biologische Geschlecht eines Kindes ist in Elternkreisen nach wie vor ein Tabuthema, denn Eltern sollen ihre Kinder bedingungslos lieben. Doch gleichzeitig sind wir Menschen mit einer Vielzahl von Emotionen ausgestattet.

Baby in blauem Body
Es ist ein Junge! - Depositphotos

Viele Schwangere schämen sich für ihre Trauer, wenn sich bei der Untersuchung herausstellt, dass das Kind nicht das Wunschgeschlecht hat.

Es sollte selbstverständlich sein, doch es muss gesagt werden: Es ist möglich, enttäuscht über das Geschlecht des Babys zu sein und gleichzeitig grosse Dankbarkeit zu spüren.

Vom Wunschbild zur Realität

Doch während alle Gefühle berechtigt sind, sind nicht alle Verhaltensweisen angemessen. Negative Gefühle sind kein Gratisticket dafür, andere zu verletzen.

Wie man mit dieser Art von Enttäuschung umgeht? Das Gefühl zu akzeptieren und sich die Trauer einzugestehen, ist der erste Schritt. Diese Emotion ist flüchtig, sie wird vergehen – spätestens dann, wenn der Nachwuchs auf der Welt ist.

Elterliche Liebe kennt keine Geschlechtergrenzen

Liegt das Baby einmal in den eigenen Armen, sind alle negativen Gefühle schnell vergessen. Es braucht oft nur etwas Zeit, um das Bild von Mutterschaft im eigenen Kopf anzupassen und sich der Realität zu stellen.

Mutter mit Baby
Wenn man die Enttäuschung zulässt, kann man sie besser überwinden. - Depositphotos

Die Wahrheit ist: Unabhängig vom biologischen Geschlecht eines Babys bei der Geburt, ist jedes Kind ein einzigartiger und liebenswerter Mensch. Es wird seine Eltern überraschen, beeindrucken und herausfordern.

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