Schwangerschaftsdiabetes erkennen und richtig behandeln
Eine Schwangerschaftsdiabetes birgt für werdende Mütter und ihre Babys einige Risiken. Wer häufig betroffen ist, typische Symptome und was hilft.
Etwa neun Prozent aller Schwangeren weltweit bekommen einen sogenannten Gestationsdiabetes. Dies ist eine Form von Diabetes, die speziell während der Schwangerschaft auftritt und durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist.
Ihr Körper produziert nicht genug Insulin, um den Glukosegehalt auszugleichen, den wir aus unserer Nahrung beziehen. Aber warum kommt es überhaupt zu einem Schwangerschaftsdiabetes?
Deshalb entsteht Schwangerschaftsdiabetes
In dem komplexen Prozess einer Schwangerschaft arbeitet Ihr Körper manchmal gegen sich selbst. Normalerweise sorgt Ihre Bauchspeicheldrüse für ein Gleichgewicht des Glukosespiegels durch die Produktion von Insulin.
Aber während Sie schwanger sind, wird Ihre Plazenta zum strengen Aufseher und erzeugt immer mehr Hormone. Diese führen dazu, dass Ihr Körper gegen Insulin resistent wird.
Im Normalfall reagiert der Körper nun mit einer höheren Insulinproduktion, um dies auszugleichen. Klappt dieser Vorgang aber nicht, steigen die Blutzuckerwerte an, was zum Schwangerschaftsdiabetes führt.
Wer hat ein erhöhtes Risiko?
Sowohl Diabeteserkrankungen in der Familie als auch Übergewicht sind Risikofaktoren für einen Gestationsdiabetes. Auch ein Alter über 30, Fehlgeburten und ein vorheriger Schwangerschaftsdiabetes sind Einflussfaktoren.
Möglich ist ausserdem, dass Raucherinnen betroffen sind. Denn Zigarettenkonsum erhöht ebenfalls das Risiko, dass sich Diabetes entwickelt.
Alle werdenden Mütter werden heute routinemässig darauf getestet. Falls Sie zu den Risikopatientinnen gehören, sind engmaschige Kontrollen wichtig, damit sich aus der Schwangerschaftsdiabetes kein Typ-2-Diabetes entwickelt.
Woran erkenne ich Schwangerschaftsdiabetes?
Viele Frauen bemerken keine Symptome, was teilweise der Grund dafür ist, dass alle getestet werden. Die wenigen Symptome, die auftreten können, sind vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen oder verschwommene Sicht.
Unter Umständen führt eine Schwangerschaftsdiabetes auch dazu, dass Betroffene sich sehr müde fühlen. Häufig kann diese Art von Müdigkeit jedoch nicht von den typischen Symptomen einer Schwangerschaft unterschieden werden.
Bei Auffälligkeiten und Veränderungen empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten, um eine Diabetes auszuschliessen.
Risiken und Behandlungsmöglichkeiten
Schwangerschaftsdiabetes birgt sowohl für die Mutter als auch für das Baby einige Risiken. Dazu gehören Makrosomie (ein sehr grosses Baby), Frühgeburt oder Atemnotsyndrom beim Neugeborenen.
Zudem kann das Kind nach der Geburt unter einer Unterzuckerung leiden. Die Behandlung von Gestationsdiabetes umfasst in erster Linie eine Überwachung des Blutzuckerspiegels sowie eine Ernährungsumstellung und Bewegung.
Einige Frauen benötigen zusätzlich Insulin, um ihren Blutzuckerspiegel bei einem Schwangerschaftsdiabetes regulieren zu können.