Darf ich in der Schwangerschaft Hot Yoga praktizieren?
Die Vorteile von Yoga in der Schwangerschaft sind riesig. Doch eignet sich auch die Hot Yoga-Variante für werdende Mütter?
Während der Schwangerschaft suchen viele Frauen nach Möglichkeiten, fit und gesund zu bleiben. Hot Yoga, eine beliebte Variante des Yoga, die in einem auf 30 bis 40 Grad Celsius beheizten Raum praktiziert wird, wirft jedoch Fragen bezüglich seiner Sicherheit für Schwangere auf.
Mitunter wird Hot Yoga bzw. Bikram Yoga während der Schwangerschaft nicht empfohlen – insbesondere im ersten Trimester. Manche Ärzte dagegen meinen, solange man sich nicht schwindelig fühle, sollte der Sport in Ordnung gehen.
Doch welche Risiken stecken eigentlich dahinter? Wir klären auf.
Vorsicht vor Überhitzung
Durch die hohen Temperaturen während des Trainings besteht durchaus eine Gefahr der Überhitzung für das Ungeborene. Frauen, die während der Schwangerschaft unter Hyperthermie litten, haben Studien zufolge eine doppelt hohe Wahrscheinlichkeit, ein Baby mit einem Neuralrohrdefekt zu gebären.
Damit weist Hot Yoga ähnliche Risiken auf wie Saunabaden oder der Gebrauch von Heizdecken. Dinge, die Schwangere ebenfalls meiden sollen.
Normales Schwitzen bei regulären Workouts stellt kein Problem dar, aber in einem 90 Grad heissen und feuchten Yogaraum erhöht sich definitiv die Gefahr einer Überhitzung. Anerkannte medizinische Einrichtungen raten daher dringend von heissem Yoga während der Schwangerschaft ab.
Sport, ja – aber bitte in Massen
Generell gilt: Die Schwangerschaft ist keine gute Zeit für neue anspruchsvolle Sportarten oder Aktivitäten. Was man jedoch vorher schon ausgeübt hat – zum Beispiel Joggen –, kann man weiterhin tun.
Natürlich gibt es immer wieder Berichte von Frauen, die trotz ihrer Schwangerschaft Bikram Yoga praktizierten und keinerlei Probleme hatten. Doch warum das Risiko eingehen?
Es gibt genug andere Formen von Yoga, die während der Schwangerschaft sicher sind und Vorteile für die Mutter bieten. Und sie kommen ohne das mögliche Risiko einer Hyperthermie aus.
Yin Yoga: Die sanftere Alternative
Yin Yoga ist eine ruhige, meditative Form des Yoga. Lange gehaltene, passive Dehnungen, die Förderung von Entspannung und Achtsamkeit sowie der Fokus auf Bindegewebe und Gelenke machen diese Variante perfekt für Schwangere.
Zudem wird Stress abgebaut und die Flexibilität erhalten. Alternativ können Sie auch spezielle Schwangerschaftsyoga-Kurse besuchen.
Hier werden Körperübungen aus verschiedenen Yoga-Richtungen kombiniert und sogar Schwangerschaftsbeschwerden gelindert. Ihr Körper wird gestärkt und Sie lernen die Atemtechniken, die Sie während der Geburt anwenden können.