Unabhängig und selbstständig: So erziehen Eltern zur Autonomie
Eltern wollen, dass aus ihren Kindern selbstständige Erwachsene werden. Trotzdem «schweben» manche geradezu über ihrem Nachwuchs, statt Autonomie zu fördern.
Erziehungsstile gibt es heutzutage viele. Begriffe wie «Helikoptereltern» sind ebenso in aller Munde wie die seit Langem bekannten «Rabeneltern».
Dabei ist nicht alles, was die Eltern für das Beste halten, auch wirklich ideal für den Nachwuchs. Aber wie werden aus Kindern selbstständige, selbstbewusste Persönlichkeiten?
Kinder lernen Autonomie, wenn sie autonom sein dürfen
Die Autonomie-unterstützende Erziehung fördert Unabhängigkeit und Widerstandsfähigkeit bei Kindern.
Dieser Erziehungsstil beruht auf der Annahme, dass Menschen, deren Bedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und Zugehörigkeit erfüllt sind, zufriedener mit ihrem Leben sind.
Eltern, die ihr Kind in deren eigener Autonomie unterstützen, befriedigen dadurch eines der elementarsten Grundbedürfnisse ihres Nachwuchses.
Vertrauen ist gut, Selbstvertrauen ist besser
Bereits in der frühen Kindheit bis zum Alter von sechs Jahren kann mit einer solchen Autonomie-fördernden Erziehung begonnen werden: Beispielsweise können Sie Ihre Kleinsten in den Haushalt mit Aufgaben einbeziehen, die Sie als hilfreich für die ganze Familie erachten.
Aktiv bei Entscheidungsprozessen mitzuwirken, fördert nicht nur die Motivation der Kinder, sondern auch ihr Selbstvertrauen.
Später ist es gerade auch in der Teenager-Zeit wichtig, dass Eltern Vertrauen in ihren Nachwuchs zeigen. Wertungen, die sich an nur angeblich schlechten Entscheidungen orientieren, sind vor allem zu dieser Zeit fehl am Platz.
Helikoptereltern: Eine Gefahr für das Kind
Eine überkontrollierende Art der Erziehung, das «Helikoptern» über den Kindern, zielt unterdessen darauf ab, das Umfeld der Sprösslinge sorgfältig auszuwählen und sie vor jeglicher Härte des Lebens zu bewahren.
Dies geht so weit, dass Eltern versuchen, die Identitäten ihrer Kinder zu formen, um sicherzustellen, dass sie im Leben erfolgreich sind: Sei es zum Musterschüler oder Spitzensportler.
Das Resultat dieser Herangehensweise sind junge Menschen, die Probleme haben werden, ihr Leben eigenständig zu meistern. Auch fällt es ihnen schwer eigene Werte, unabhängig der elterlichen Vorstellungen zu entwickeln.
Auch Eltern dürfen mehr Autonomie
Die Autonomie-unterstützende Erziehung gibt Eltern einen Grund, auf eine zu intensive Fürsorge zu verzichten, und zeigt ihnen gleich den Weg dazu.
Nebst dem Vorteil, dass die Kinder zu mehr Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit erzogen werden, gibt dieses Konzept auch Eltern selbst mehr Raum für ihre eigene Autonomie.