Tipps für Eltern zur Förderung eines positiven Körperbewusstseins

Laura Martin
Laura Martin

Am 19.11.2024 - 06:06

Im Zeitalter von Social Media und Photoshop sind Kinder oft mit unrealistischen Schönheitsidealen konfrontiert. Hier müssen Eltern richtig reagieren.

Mutter umarmt Tochter
Mehr denn je bekommen Kinder heutzutage verzerrte Schönheitsideale vermittelt. Umso wichtiger ist ein gesundes Körperbewusstsein. - Depositphotos

Unsere Welt wird zunehmend von unrealistischen Schönheitsidealen und ständigem Vergleich geprägt. Da wird die Förderung eines gesunden Körperbewusstseins bei Kindern zu einer immer wichtigeren Aufgabe für Eltern.

Die Art und Weise, wie Kinder ihren Körper wahrnehmen und wertschätzen, hat einen tiefgreifenden Einfluss auf ihr Selbstwertgefühl, ihre emotionale Gesundheit und ihr allgemeines Wohlbefinden. Eltern spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung eines positiven Körperbildes ihrer Sprösslinge, indem sie als Vorbilder fungieren und eine unterstützende Umgebung schaffen.

Durch bewusste Kommunikation, positive Bestärkung und die Vermittlung gesunder Werte können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, ein starkes und selbstbewusstes Verhältnis zu ihrem Körper aufzubauen.

Schon die Kleinsten hadern mit ihrem Körper

Laut dem US-Lifestyle-Magazin «Fatherly» ergab die Umfrage «C.S. Mott Children’s Hospital National Poll» zur Kindergesundheit Folgendes: Fast zwei Drittel aller Kinder im Alter zwischen acht und 18 Jahren haben mit Unsicherheiten bezüglich ihres Aussehens zu kämpfen.

Offenbar bereiten besonders die Themen Akne, Gewicht und Haare den jungen Menschen Kummer. Auch Dr. Anjeli Ferguson, klinische Psychologin, hat beobachtet, dass solche Bedenken in den letzten Jahren immer früher aufträten.

Selbstbewusstsein, Körperbild, Kind
Selbstbewusstsein ist wichtig für ein gesundes Körperbild. - Pexels

Seit 2020 sei eine Zunahme dieser Ängste durch die verstärkte Konfrontation mit rassistischer Gewalt in den sozialen Medien erkennbar. Das erklärte sie im Gespräch mit «Fatherly».

Der Weg zur «Körperneutralität»

Ihre Empfehlung sei ein Ansatz der «Körperneutralität» als Antwort auf diese Herausforderungen. Dieser Trend setzt sich für eine wertfreie Wahrnehmung des eigenen Körpers ein – ohne ihn zu idealisieren oder abzuwerten.

Es geht auch darum anzuerkennen, dass man sich eben manchmal nicht so wohl in seinem Körper fühlt.

Gesundheit und Charakter im Fokus

Ein besonderes Augenmerk legt Ferguson auf das Thema Haare. Sie rät Eltern dazu, den Wunsch ihrer Kinder nach einer Veränderung der Haarfarbe oder -länge zu respektieren.

Solange das ein Ausdruck ihrer Identität sei und nicht aus dem Druck heraus entstehe, einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen zu wollen. Ferguson betont auch die Bedeutsamkeit eines offenen Dialogs über Gewicht und Gesundheit.

Selbstbewusstsein, Körperbild, Kind
Die Bedeutung von Gesundheit und Charakter wird betont, statt Schönheitsideale. - Pexels

Es sei wichtig zu verstehen, dass Gesundheit nicht ausschliesslich anhand der Körpergrösse definiert werde. Es gebe viele Menschen von grösserer Statur, die sehr gesund seien.

Neuer Diskurs muss stattfinden

Sie rät zu einer Neuausrichtung des Diskurses: Sport sollte als Mittel zur Stärkung des Körpers gesehen werden und nicht nur zur Verbesserung des Aussehens. Ernährung sollte darauf abzielen, gesund und stark zu sein, statt dünn.

Zum Schluss betont Ferguson die Bedeutung von Charaktereigenschaften gegenüber physischen Merkmalen. Sie schlägt vor, Kindern beizubringen, dass ihre Persönlichkeit das Wichtigste an ihnen ist.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen