So meistern Sie das Stillen mit Flach- und Hohlwarzen
Eingezogene Brustwarzen betreffen viele Frauen. Aber lässt sich mit Schlupf-, Hohl- oder Flachwarzen stillen oder nicht? Wir klären Sie auf und geben Tipps.
Die Form Ihrer Brustwarzen kann eine Reihe von Fragen und Bedenken in Bezug auf das Stillen aufwerfen, insbesondere wenn sie invertiert sind. Aber beeinflusst die Form der Brustwarzen wirklich das Stillen?
Invertierte Brustwarzen – ein weit verbreitetes Phänomen
Sind Ihre Brustwarzen flach oder nach innen gerichtet anstatt nach aussen? Dann könnten Sie zu den 10-20 Prozent der Frauen gehören, die sogenannte invertierte Brustwarzen haben.
Dieser Zustand ist häufig angeboren, kann aber auch durch Mastitis, eine Operation oder Krebs entstehen.
Manchmal können sich die Brustwarzen während der Schwangerschaft weiter einziehen und sich erst nach der Geburt wieder normalisieren.
Einfacher Test zur Selbstüberprüfung
Um festzustellen, ob Sie tatsächlich invertierte Nippel haben und wie stark diese ausgeprägt sind, empfiehlt sich der «Pinch»-Test:
Dabei wird die Haut etwa einen halben bis einen Zentimeter hinter dem Warzengrund sanft zusammengedrückt.
Zeigt Ihr Nippel nach aussen ist er leicht eingekehrt. Zeigt er jedoch weiterhin nach innen., könnte es sein, dass Ihre Inversion stärker ausgeprägt ist.
Herausforderungen beim Stillen mit invertierten Brustwarzen
Obwohl invertierte Nippel das Stillen erschweren können, ist es dennoch möglich. Das Hauptproblem besteht darin, dass das Baby Schwierigkeiten haben könnte, die Brust richtig zu fassen und zu saugen.
Die Richtung des Nippels kann es dem Säugling erschweren, korrekt «anzudocken».
Die richtige Technik beim Stillen
Stillen funktioniert nicht wie auf Knopfdruck. Vielmehr müssen Mütter die richtige Stillposition finden – die Form der Brustwarzen spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Beim Stillen nimmt das Baby nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund. Stattdessen muss das Baby den Mund soweit öffnen, dass es die komplette Brustwarze aufnehmen kann.
So bekommt das Kind die meiste Milch und der Stillvorgang bereitet der Muttter keine Schmerzen.
Expertentipps für erfolgreiches Stillen
Wir haben einige Tipps von erfahrenen Laktationsberatern für das Stillen mit invertierten Brustwarzen zusammengefasst:
Mund auf: Wenn Sie Ihr Baby anlegen, legen Sie vorsichtig einen Finger in seinen Mundwinkel. Wenn Ihr Baby dann den Mund weit aufmacht, führen Sie Ihre Brustwarze in seinen Mund. So saugt das Baby nicht am Nippel sondern der kompletten Brustwarze.
Pumpvorrichtungen nutzen: Vor allem bei leicht eingekehrten Warzen kann eine Milchpumpe helfen, diese vor dem Anlegen des Babys herauszuziehen. Ausserdem eignet sich eine Pumpe gut, um einen kleinen Milchvorrat anzulegen.
Übung macht den Meister
Nutzen Sie Hilfsmittel: «Still-Hütchen» können dabei helfen, Ihre Brustwarze an das Stillen zu gewöhnen.
Stillen ist Übungssache: Viele Babys können trotz eines eingezogenen Nippels gestillt werden. Der erste Schritt besteht darin, es einfach auszuprobieren und zu üben.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
Auch, wenn es überall so suggeriert wird, Stillen funktioniert nicht automatisch. Stillen hat viel mit Übung und besonders mit der richtigen Technik zu tun.
Dass die Brustwarzen leicht gereizt sein können, ist am Anfang normal – Stillen sollte aber niemals Schmerzen verursachen. Wenden Sie sich in dem Fall an eine Stillberatung.